An besonderen Höhepunkten war das Rennen in Monaco von ein paar Bandenkrachern wie üblich relativ arm, weswegen Nico Rosbergs Schlitzohr-Manöver gegen Felipe Massa im Gedächtnis blieb, als der wegen Abschneidens der Hafenschikane Sebastian Vettel vorlassen musste. "Das war ein Fehler von mir, ich schnitt die Schikane und fuhr auf die falsche Seite. Ich ging nach rechts, hätte aber nach links fahren sollen. Dadurch hätte er rechts vorbeifahren müssen und ich wäre in der Kurve innen gewesen. Das war schlecht von mir, da habe ich einen Platz verloren", erzählte Massa. Später holte er sich den Platz aber wieder, musste aber mit weiteren Behinderungen zurecht kommen.

Denn als er vor seinem letzten Stopp pushen wollte, um Kimi Räikkönen noch von Platz drei zu verdrängen, kam ausgerechnet der frisch bereifte und betankte Button vor ihm aus der Box, der zwar im schnellen Brawn GP fuhr, aber direkt nach dem Stopp langsamer war als Massa. "Ich verlor viel Zeit, weil es genau die drei Runden waren, die ich pushen musste, um Kimi zu überholen. Das wäre gut möglich gewesen, denn ich hatte für drei Runden mehr Benzin und war schneller als er. Ich denke, das zeigt, dass ich Dritter hätte werden können. Es war aber ein gutes Rennen für Ferrari", sagte er.

Noch nicht Zweitbester

Für die Feststellung, dass Ferrari in der Hierarchie damit Red Bull überholt hat, fand er es aber noch zu früh. Erst in ein paar Rennen könne man das mit Sicherheit sagen. "Red Bull ist manchmal sehr stark, manchmal weniger. Wir müssen zumindest das nächste Rennen abwarten, wir müssen mehr Punkte holen und vor Red Bull - und hoffentlich auch Brawn - sein, damit wir zeigen, dass wir das zweitbeste Team sind und vorne hingehören", betonte Massa. Für das absolute Spitzenauto fehle es dem Ferrari aber noch an Abtrieb, musste er zugeben. Und auch Grip würde das Auto mehr brauchen, da Brawn da noch im Vorteil sei.

Und dieser Vorteil mache sich vor allem im Qualifying bemerkbar, fuhr Massa fort. "Sie können die Reifen besser nutzen, deswegen sind sie im Qualifying etwas besser, weil sie den Reifen perfekt anfahren können. Im Rennen zeigen wir manchmal gute Pace und können kämpfen", erklärte der Brasilianer. Ob Button mit seinem Vorsprung in der WM nun schon außer Reichweite ist, damit will sich Massa gar nicht beschäftigen. Bei Ferrari müsse man darüber nachdenken, wie es Fortschritte gibt, wie der erste Sieg, dann der zweite und dann weitere geholt werden können. "Das ist für uns das Wichtigste. Jenson ist natürlich in einer angenehmen Position, was die Punkte betrifft. Er muss nicht immer gewinnen. Ein Podestplatz ist für ihn in der WM schon eine große Hilfe."