Viel wollten die Teams am Samstag zur Budget-Debatte mit Max Mosley nicht preisgeben. Mercedes-Sportchef Norbert Haug verriet auch warum. "Ich verstehe, dass unsere Antworten unbefriedigend sind, aber wir sind hier mitten in einem Prozess. Gestern wurde vereinbart, dass alle Stillschweigen bewahren und hoffentlich hält sich jeder daran. Ich hoffe, in ein paar Tagen werden alle in einer Position sein, in der sie den ganzen Prozess erklären können. Im Moment würde es keinen Sinn machen, einen Kommentar abzugeben", sagte Haug. Er und McLaren-Teamchef Martin Whitmarsh wurden dennoch wieder und wieder gefragt, immerhin ist das Interesse an den Vorgängen enorm.

Das sah auch Whitmarsh so, der nur erklären konnte, dass der Druck auf allen Beteiligten groß ist. "Wir müssen sicherstellen, dass wir so schnell wie möglich zu einer Lösung kommen. Das liegt im Interesse aller", sagte er. Ein Scheitern der Verhandlungen wollte er sich eigentlich nicht ausmalen, meinte dazu aber, dass es sehr negativ für die Formel 1 und die Teams wäre. "Es gibt einige Rennställe, die andere Optionen haben. Wir sind im Kern unseres Geschäfts ein Rennteam", meinte er. Alleine schon deswegen war McLaren in den vergangenen Wochen auch darum bemüht, dass eine gemeinsame Lösung gefunden wird.

Nächste Woche

Und Whitmarsh war sich sicher, dass es auch so kommt. "Wir haben gestern gute Fortschritte gemacht. Es gibt noch ein paar Bereiche, wo etwas ausgeräumt werden muss. Wir müssen alle eine Lösung finden." Haug teilte den Optimismus von Whitmarsh. "Ich habe das Gefühl, wir sind näher als vor einer Woche. Hoffentlich sind wir in einer Woche nahe oder sogar in einer Position, in der alle für nächstes Jahr oder länger unterschreiben können", meinte der Sportchef. Deswegen musste Whitmarsh auch betonen, dass er doch sehr skeptisch ist, dass es nächstes Jahr eine WM mit völlig anderen Teams geben wird. Die große Herausforderung sei es eben, die Geschäftsmodelle großer und kleiner Teams unter einen Hut zu bringen.

Für Neulinge sah er ohnehin keinen einfachen Weg vorgezeichnet. Zwar wird es ihnen mit Sparmaßnahmen einfacher gemacht, dennoch ist es nach wie vor kein Spaziergang, in die Formel 1 zu kommen. Whitmarsh wurde gefragt, ob es nicht auch ein Minimum-Budget für Einsteiger geben sollte. "Es sollte kein Minimum geben. Es geht nur darum, wie effizient man ist. Ich denke, es gibt keinen Zweifel, dass 45 Millionen Euro ohne Ausgaben für Marketing, Fahrer und Antriebsstrang schon eine Herausforderung sind. Es ist überhaupt schon eine Herausforderung, in der aktuellen Zeit 45 Millionen zu finden."