Red-Bull-Teamchef Christian Horner war nach dem Australien Grand Prix hin und her gerissen. Einerseits hatte er von Sebastian Vettel ein starkes Rennen gesehen. "Er bestätigte seine Pace aus dem Qualifying und war immer das Auto, das am nächsten an den Brawns dran war. Er war das ganze Rennen innerhalb von fünf Sekunden an Jenson dran", erzählte er. Andererseits hatte Vettel aber keine Punkte nach Hause gebracht. Grund dafür war einerseits das Safety Car, das den Vorsprung auf Robert Kubica wieder zunichte machte und den Polen in die bessere Ausgangsposition half.

Denn Kubica war bereits die weichen Reifen gefahren und konnte am Ende angreifen, während Vettel und auch Jenson Button irgendwie versuchen mussten, die grainenden und schnell abbauenden weicheren Reifen bis ins Ziel zu tragen. "Der Option war für die letzten Runden immer ein Risiko und letztendlich war es ein Rennunfall", sagte Horner. "Robert war außen, Sebastian war innen. Robert war schneller als Sebastian und Jenson. Für Jenson war es letztendlich wohl ein Glück, dass die Zwei hinter ihm verschwunden sind. Ich glaube, Robert hätte ihm sonst bald Druck gemacht."

Positive Aspekte

Am Ende blieb für Horner damit eigentlich nur die Enttäuschung, dass nichts Zählbares übrig blieb. "Wenn ich mir aber die positiven Aspekte ansehe, so hatten wir tolle Pace, gutes Teamwork und ein Auto ohne voll optimierten Diffusor." Auf Strategieseite wäre es laut Horner am besten gewesen, nur fünf Runden mit dem weicheren Reifen zu fahren, doch das war nicht möglich. Gleichzeitig war er sich sicher, dass sein Team hinter Brawn momentan der erste Verfolger ist. "Dieses Auto hat das Potential ein Sieger zu sein. Die Designer haben im Winter tolle Arbeit gemacht. Es war die richtige Entscheidung, das Auto später zu bringen und es zu optimieren."

Und der Teamchef versicherte, dass man die anderen Teams nicht einfach aufholen lassen wird. "Auch bei uns kommt noch einiges. Wir warten, bis es beim Diffusor absolute Klarheit gibt. Wir haben diesen Schritt noch zu machen." Zunächst folgt einmal der Schritt nach Malaysia, wo er die Strecke für den RB5 noch besser geeignet sieht. Denn das Auto ist in schnellen Kurven aerodynamisch sehr effizient und in Sepang gibt es einige schnelle Kurven. "Es wird interessant, wie die Hitze den Reifen zusetzt. Ich habe jedenfalls keinen Grund für die Annahme, dass wir weniger konkurrenzfähig sein sollten."