Abtrieb ist auch mit neuen Aerodynamik-Regeln das Zauberwort in der Formel 1 geblieben. Und genau in diesem Bereich hakt es laut Giancarlo Fisichella bei Force India noch. Der Mercedes-Motor und das Getriebe laufen seiner Ansicht nach gut, doch der Grip fehlt. "In den ersten Rennen außerhalb Europas werden wir Probleme haben wie voriges Jahr, denke ich. Hoffentlich haben wir dann KERS und ein neues Paket, wenn wir nach Barcelona kommen und ich hoffe, das wird ein Schritt nach vorne. Das Mittelfeld könnte schwierig werden, aber wir werden sehen", zitierte Autosport den Italiener.

Damit dürfte der Frust am Feld-Ende für Fisichella zunächst einmal nicht aufhören. Denn er musste zugeben, dass das vorige Jahr doch schwierig für ihn war, wobei es den einen oder anderen Höhepunkt gab, als er nahe an Q2 dran war. "Und in Singapur fuhr ich auf drei oder vier und das mit einer Strategie, die gar nicht auf das Safety Car ausgelegt war. In Brasilien war ich Vierter oder Fünfter und habe bei schwierigen Bedingungen als es sehr nass war die Rillenreifen verlangt. Manchmal war es echt frustrierend und manchmal wirklich ermutigend. Aber das hier ist mein Job und ich mag den Sport - ich will immer noch nach vorne kommen."

Fahren für die Zukunft

Fisichella ist sich jedenfalls bewusst darüber, dass er dieses Jahr einiges zeigen muss, wenn er auch weiterhin in der Formel 1 Rennen fahren will. Motiviert will er dafür auch sein, obwohl sich für ihn nach 14 Jahren Formel 1 die Prioritäten etwas verschoben haben. "Ich will kämpfen, aber nach 14 Jahren ist die Formel 1 nicht das erste Problem, an das ich beim Aufwachen denke. Manchmal braucht man eine Pause, muss mit der Familie sein und sich nicht um die Formel 1 sorgen - stattdessen einfach ein normaler Typ sein", meinte er.

Gleichzeitig ist ihm klar, dass in der Formel 1 vieles schnell passieren kann. Beispielsweise war Rubens Barrichello bereits abgeschrieben, nun fährt er weiter - und das womöglich in einem Siegauto. "Mich freut das für ihn, denn er ist ein netter Kerl, ein guter Freund von mir und ich wünsche ihm das Beste. Das könnte auch mir passieren. Ich sage nicht, dass wir dieses Jahr ein Siegauto haben oder damit auf das Podest kommen können, es wäre aber nett, Punkte zu holen."

Guter Motor

Besonders optimistisch stimmt ihn der Motor von Mercedes, der seit diesem Jahr im Auto seine Arbeit verrichtet. Er sei kraftvoll, merkte Fisichella an. "Voriges Jahr fuhren wir mit 19.000 Umdrehungen die Minute, dieses Jahr mit 18.0000 und 1000 Umdrehungen pro Minute Unterschied machen bei der Kraft viel aus, aber ich fühle immer noch, dass es ein starker Motor ist."