Keinen Cent würde Mario Theissen auf einen Favoriten für den WM-Kampf setzen. Lieber steckt der BMW-Motorsportdirektor das Geld in das eigene Team. "Ich erwarte ein starkes Jahr. In den vergangenen Jahren haben wir jedes Ziel, dass wir uns gesetzt haben, erreicht. Heuer ist unser Ziel, um den Titel mitzukämpfen. Das wird der schwierigste Schritt", erklärte Theissen in der Sendung Blickpunkt Sport.

Trotz der schwierigen finanziellen Situation bei BMW steht ein Ausstieg aus der Formel 1 nicht zur Diskussion. "Wir machen jedes Jahr eine Aufwand-Nutzen-Bilanz. Und bisher kam uns das Jahr bei Williams am teuersten. Mit unserem eigenen Team haben sich die Kosten um 40 Prozent reduziert und der Erfolg gibt uns Recht, dass die Formel 1 für uns aus Marketingsicht die perfekte Plattform ist", erklärte der Deutsche. Zudem würde sich die Formel 1 mit KERS zu einem Technologietreiber entwickeln.

KERS wiegt bei BMW Sauber weniger

"KERS ist ein bahnbrechendes System. Es ist ein Boost wie man ihn von Videospielen kennt. Wenn man den Knopf drückt und der Gegner nicht, dann hat man die perfekte Chance zu Überholen. KERS funktioniert nicht auf jeder Strecke, aber auf jeder Geraden. Auf einer Highspeed-Strecke wie Monza kann man das Hybridsystem perfekt einsetzen, in Monaco macht es dagegen wenig Sinn", erklärte der BMW-Motorsportdirektor. Dass mit KERS auch eine Diskussion um das Gewicht der Fahrer entbrannt ist, findet Theissen nicht schön.

"Es stimmt, dass das Gewicht der Piloten jetzt ein Wettbewerbsfaktor ist", meinte Theissen und verriet: "Wenn allerdings KERS tatsächlich 40 Kilogramm wiegen würde, dann würde ich es nicht einbauen." Generell bereiten ihm die Regeländerungen kein Kopfzerbrechen. "Die Regeln haben sich umsturzartig geändert und in sehr vielen Bereichen neue Vorrausetzungen geschaffen. Das bescherte uns viel Arbeit, aber ich denke, dass wir uns gut darauf einstellen konnten", ist Theissen für die neue Saison optimistisch. "Wichtig ist, dass der WM-Kampf spannend wird und wir dabei sind."