Nachdem die italienische Stampa am Sonntag den Verkauf des Honda-Teams - ohne nähere Quellenangaben - der Welt als Fakt präsentierte, sieht am Montag gleich wieder alles anders aus. Denn mittlerweile haben sich der angebliche Käufer und auch Mitglieder des Teams gegenteilig zu einem Verkauf des Rennstalls geäußert. So wurde vom Telmex Team, das dem Milliardär und angeblichen Honda-Käufer Carlos Slim gehört, mitgeteilt, dass man keinen Kauf getätigt habe. "Das Telmex Team kann bestätigen, dass Carlos Slim Helu das Honda Formel-1-Team nicht gekauft hat und auch in keinen Verhandlungen dazu steht. Deswegen sind alle Informationen in Bezug auf dieses Thema ohne jegliche Basis und völlig falsch", hieß es auf der Website des Teams.

Slims Sohn fand sogar noch eine etwas deutlichere Bezeichnung für die Geschichte in der Stampa. "Das ist eine komplette Lüge", zitierte ihn die mexikanische Presse.

Auch von Seite des Honda-Teams gab es nur Dementis zu hören. Ross Brawn sprach mit dem Guardian und erklärte: "Wir hätten es liebend gerne, wenn es wahr wäre, aber das ist reine Spekulation von verschiedenen Mitgliedern der Medien. Es war nur eines dieser Gerüchte, das ein Eigenleben entwickelt hat." Dass es Gespräche mit Interessenten gibt, konnte Brawn klarerweise nicht verneinen, immerhin will das Team ja einen neuen Eigentümer finden.

Und der Teamchef zeigte sich auch zuversichtlich, dass seine Mannschaft durchhalten wird. "Es gab viel Interesse. Wir sind jetzt in der Phase, in der wir die Ernsthaften von den nicht so Ernsthaften trennen müssen. Wir hoffen alle, dass etwas passiert und sind versessen darauf, nächstes Jahr wieder mitzumischen", meinte er. Was die Entwicklung des Autos betraf, so habe man noch nicht wirklich etwas verloren, musste er betonen, da der Honda-Ausstieg erst ein paar Wochen zurückliege. "Es ist alles am Platz, auch wenn wir einige Programme runterdrehen mussten. Wir haben genug Geld, um es bis Melbourne zu schaffen und wir haben immer noch ein konkurrenzfähiges Paket."