Ferrari-Präsident Luca di Montezemolo glaubt, dass die Ära der Herrschaft von Max Mosley und Bernie Ecclestone in der Formel 1 vorbei ist. Nach seiner Meinung beschleunigt die momentane Krise eine Veränderung an der veralterten Spitze des Sports. Di Montezemolo spielte als Vorsitzender der "Formula One Teams Association" eine wichtige Rolle bei den jüngsten Gesprächen zwischen der FIA und der FOTA. Große Fortschritte wurde bei der Ausarbeitung der neuen Regeln erzielt, sowie Budgetkürzungen vorgenommen.

Die neue Harmonie

Die neue Harmonie zwischen den Teams ist für di Montezemolo eine Folge der verlorenen Schlachten aus der jüngsten Vergangenheit mit Ecclestone und Mosley. Die "Verteilen-und-Herrschen-Taktik" von Mosley und Ecclestone wird es von nun an nicht mehr geben.

Auf die Frage über die zukünftige Ausrichtung der Formel 1 sagte er der Gazzetta dello Sport: "Die Zeit vergeht, und in ein paar Jahren werde ich in den Ruhestand gehen. Vielleicht beschleunigt die Krise einen Renovierungsprozess, der überfällig war. Ich kenne Ecclestone seit 1973 und ich denke er macht einen guten Job. Aber seit ein paar Jahren streiten wir uns über die Einnahmen. Ich nannte ihn gierig, weil er 70 Prozent bekam und die Teams nur 30 Prozent. Jetzt sind wir bei 50:50. Wir möchten mehr, wir werden sehen", sagte di Montezemolo. "Eines ist sicher, die Zeit zum Teilen ist gekommen und die Zeit der Herrschaft ist vorbei."

Der Einheitsmotor ist das Ende der Formel 1

Montezemolo erwartet einen Reinigungsprozess., Foto: Sutton
Montezemolo erwartet einen Reinigungsprozess., Foto: Sutton

Luca di Montezemolo äußerte sich auch zum Thema Einheitsmotor: "Wenn ein Motor für alle Teams gekommen wäre, hätten vier oder fünf Teams die Formel 1 verlassen. Und ich meine damit, vier oder fünf zusätzlich zu Ferrari."

Di Montezemolo ist der Überzeugung, dass vielleicht alle Hersteller dem Sport den Rücken gekehrt hätten, wenn man sie zu einem Einheitsmotor gezwungen hätte. "Seit der ersten Sitzung im Juli in Maranello haben wir mit allen Teams große Fortschritte erzielt. 2009 werden wir bereits 50 Prozent bei den Motoren sparen, und ab 2012 sogar 50 Prozent auf das gesamte Budget", zeigte er sich optimistisch.

Wir suchen die Fahrer aus

Zu der letzten Hamilton-Brüskierung machte der Italiener ebenfalls Aussagen: "Ohne Zweifel ist er ein großartiger Fahrer, der in seinem ersten Jahr bereits um den Titel gekämpft hat und ihn dann im zweiten Jahr gewann. Aber, bei allem Respekt, ich möchte ihn nicht gegen Massa eintauschen."

Zu Hamiltons Aussagen, er möchte immer bei McLaren-Mercedes bleiben und nicht zu Ferrari wechseln, entgegnete di Montezemolo: "Normalerweise trifft Ferrari die Entscheidungen." Abschließend ergänzte er: "Kimi Räikkönen kam zu Ferrari und gewann die Meisterschaft. Und es war unser Fehler, dass Massa in diesem Jahr nicht gewonnen hat."