Marc, was hast du schon von Singapur gesehen und mitbekommen?
Marc Surer: Ich bin seit zwei Tagen hier und habe mir natürlich zuerst die Strecke angeschaut. Sie ist sehr spannend, weil sie nicht einfach ist. Es gibt ein paar trickreiche Stellen, wo es keinen Platz für Auslaufzonen gibt. Somit werden wir wohl mehr Probleme sehen als in Valencia.

Wenn man einen kleinen Fehler macht, hängt man sofort in der Mauer... Ihr kennt das noch aus alten Zeiten auf Strecken wie Detroit.
Marc Surer: Richtig, die Strecke erinnert mich tatsächlich an Detroit. Dort gab es auch Zwänge, weil es nicht genügend Platz gab. Hier mussten sie eine Schikane und eine Unterführung einbauen. Die heutigen Fahrer sind von den modernen Pisten verwöhnt. Dort gibt es links und rechts Asphaltauslaufzonen. Ich bin gespannt, ob alle damit klar kommen. Andererseits fahren sie alle in Monaco und schaffen es dort auch.

Was hältst du von diesen Schildkrötenpanzerabweisern in Turn 10?
Marc Surer: Ich habe aus meinem Hotelfenster heute Morgen beobachtet, dass sie daran gearbeitet haben. Irgendwas haben sie daran geändert, ich weiß nur noch nicht genau was.

Die ursprüngliche Variante war auf jeden Fall zu hoch...
Marc Surer: Richtig, wenn man da falsch drauf gekommen wäre, hätte man sich etwas am Auto abgerissen. Das war gefährlich. Andererseits: wie soll man verhindern, dass die Fahrer quer über die Schikane räubern?

An den Kerbs wurde gearbeitet., Foto: Sutton
An den Kerbs wurde gearbeitet., Foto: Sutton

Wie empfindest du die Atmosphäre in der Stadt?
Marc Surer: Es ist alles sehr positiv. Es ist sehr sauber und geordnet. Die Leute sind extrem freundlich.

Hast du das Gefühl, dass die Einheimischen sich für das Rennen interessieren?
Marc Surer: Ich glaube, die Einheimischen sind hier hauptsächlich Business-Leute. Genau deswegen wohnt man hier. Sie sind Banker oder andere Geschäftsleute, da ist die Euphorie nicht besonders groß.

Könnte das ein Problem werden?
Marc Surer: Die Publicity durch das Rennen bringt der Stadt sicher etwas, speziell, weil es ein Nachtrennen ist. Das wird weltweit große Aufmerksamkeit erregen. Somit ist es eine gute Werbung für die Stadt, auch für den Tourismus. Aber ob sich die einheimischen Zuschauer dafür motivieren können, weiß ich nicht.

Ein Partyrennwochenende wie Melbourne oder Montreal darf man nicht erwarten...
Marc Surer: Allein dadurch, dass wir abends fahren, scheiden alle Partys und Abendessen aus. Durch die Debriefings bleibt dafür keine Zeit.