Schon im Regenchaos von Monaco hatte Adrian Sutil bewiesen, dass ihm eine nasse Rennstrecke und widrige Bedingungen nichts ausmachen. Welch ideale Voraussetzung also, für ein erfolgreiches Rennen in Spa Francochamps.

Platz 8 im Freien Training am Nachmittag war zumindest ein erster Fingerzeig, wohin es an diesem Wochenende für den Force India-Piloten gehen könnte. "Am Ende habe ich noch eine ordentliche Runde zusammen bekommen", sagte Sutil. "Jetzt haben wir zumindest eine Vorstellung, wo wir in Sachen Setup hin müssen."

Denn trotz der guten Platzierung lief es nicht ideal. Am Morgen brach am Boliden des 25-jährigen ein Dämpfer, was ihm die letzten Minuten der kostbaren Testzeit im Trockenen kostete. Am Nachmittag setzte nach 10 Minuten Regen ein, so dass erst einmal allgemeiner Stillstand an der Stecke angesagt war.

Gefährliche Flussüberquerung für Fisichella

Fisichella musste für den Rest des Trainings zuschauen., Foto: Sutton
Fisichella musste für den Rest des Trainings zuschauen., Foto: Sutton

Giancarlo Fisicella hatte noch mehr Grund sich zu ärgern. Der Römer rutschte im Training am Nachmittag von der Strecke, weil er durch einen Sturzbach fuhr, den kurz zuvor Kimi Raikkönen mit seiner Fahrt in die Reifenstapel ausgelöst hatte. "Ich kam aus Kurve 8, da stand so viel Wasser auf der Strecke. Das Auto rutschte einfach weg, ich konnte nichts machen." Zudem war Fisicella zu diesem Zeitpunkt mit Trockenreifen unterwegs.

Der Abflug und Einschlag in die Reifenstapel bedeutete das Ende des Trainings für den 35-jährigen und damit den 16. Platz in der Zeitenliste, wie schon im Training am Morgen. "Es ist bedauerlich, dass wir die abtrocknenden Bedingungen im zweiten Training nicht nutzen konnten." Dennoch blieb auch ein positives Fazit, denn eine gute Balance ist bereits gefunden nur die Reifenwahl muss noch darauf abgestimmt werden.

Mike Gascoyne, Technischer Direktor bei Force India, sprach von "gemischten Gefühlen". "Giancarlo war auf einem guten Weg in Sachen Setup und Reifenwahl, bis ihm der Unfall in die Quere kam", sagte Gascoyne. Er freute sich allerdings dafür umso mehr, dass sein zweiter Fahrer sein Testprogramm, trotz aller Bedingungen, fast vollständig absolvieren konnte. "Mit den rutschigen Streckenverhältnissen war es schwierig, aber Adrian konnte sein Programm gut durchziehen. Es war tückisch eine passende Balance zu finden." Gascoyne ist zudem optimistisch, dass Force India den Schwung von Valencia mit nach Spa nehmen konnte. "Es sieht so aus, als würde der VJM1 gut funktionieren. Wir hoffen auf ein gutes Wochenende."