Kai, ein ziemlich überraschendes Qualifying.
Kai Ebel: Ja, die große Überraschung ist Mark Webber mit dem Red Bull auf Platz 2. Damit hat sein eigenes Team nicht gerechnet. Auch wenn man in den letzten Rennen gesehen hat, dass der Trend bei Red Bull eindeutig nach oben geht. Die Frage ist jetzt: wie viel Sprit hat er im Auto und schafft es Mark Webber, so starke Teams wie Ferrari hinter sich zu halten?

Das Qualifying war auch aus deutscher Sicht schön. Nick Heidfeld war wieder gut dabei.
Kai Ebel: Nick hatte insofern Glück, dass Robert Kubica im letzten Durchgang nicht zum Fahren kam. Auf der anderen Seite war er auch in den anderen Trainingseinheiten sehr eng an Kubica dran. Von daher stimmt das Potenzial bei Nick. Wenn er dann auf diesem Kurs den Anschluss schafft, der einiges an Fahrgefühl verlangt, könnte das positive Auswirkungen auf den Rest der Saison haben.

Sebastian Vettel steht in den Top10.
Kai Ebel: Man darf es gar nicht so laut sagen: eine Überraschung nach der anderen. Sebastian ist sicher beflügelt durch die Nachricht, dass David Coulthard zurücktritt und er wohl sein Erbe bei Red Bull antreten wird. Im Moment gelingt ihm alles, was er anfasst. Auch an ihm werden wir noch viel Spaß haben.

Lewis Hamilton wurde bei seinem Heimrennen vom Teamkollegen bitter abgebügelt.
Kai Ebel: Man merkt tatsächlich den Unterschied zum letzten Jahr. 2007 durfte er gewinnen, 2008 muss er gewinnen. Der Druck auf ihn ist sehr stark. Ich glaube nicht, dass ihn die Aktivitäten abseits der Strecke ablenken, sondern dass die Luft auf der Strecke für ihn dünner geworden ist. Er sieht, dass andere wie Heikki Kovalainen auch Auto fahren können.

Was erwartest Du vom Rennen?
Kai Ebel: Ich gehe davon aus, dass Ferrari sich nach vorne arbeiten wird. Vielleicht bekommen wir auch einen Außenseitersieg, denn es soll ja regnen.