Die gute Laune hatte Nico Rosberg am Samstag in Melbourne wieder gefunden. Nachdem er am Freitag aufgrund der diversen Probleme am Auto doch etwas unzufrieden gewesen war, war im Qualifying doch einiges richtig gelaufen. "Ich bin zufrieden, denn wir sind mit dem Auto hier angekommen, haben es so ins Qualifying gesetzt und nichts geändert", erklärte der Williams-Pilot. Aufgrund des mangelnden Trainings am Freitag wäre nach seiner Meinung alles andere auch zu riskant gewesen, denn Erkenntnisse hatte das Team keine gewonnen.

"Wir haben heute Morgen von Null angefangen und von daher ist es positiv, dass wir mit dieser Basis Q3 erreicht haben und im letzten Abschnitt Siebter geworden sind", sagte Rosberg, der noch meinte, dass das Auto so ins Qualifying ging, wie es aus dem Flugzeug ausgeladen wurde. Mit der siebten Position hatte er sich auch mit einer Ausnahme an die Spitze des Mittelfeldes gesetzt, so wie er das wollte. Bei Jarno Trulli wollte er noch abwarten, wie es mit der Benzinladung im Auto aussieht. BMW hatte er ohnehin nie zum Mittelfeld gerechnet, da er sich nicht vorstellen konnte, dass dort im Winter so schlecht gearbeitet wurde, dass der ganze Vorsprung verloren gehen konnte.

Nach dem guten Qualifying hoffte Rosberg im Rennen auf ein paar Punkte. So wäre er mit einem sechsten oder siebten Platz zufrieden. Weiter vorne glaubt er nicht angreifen zu können. "Keine Chance. Die sind echt schnell: Ferrari jetzt hier irgendwie nicht so, aber insgesamt sind sie schon sehr schnell", meinte er über Ferrari, McLaren und auch BMW. Dass es das ganze Jahr über so sein wird, glaubte er aber nicht. Er ging davon aus, dass sich Williams über die Saison noch weiterentwickeln und auf einigen Strecken näher an der Spitze dran sein wird.

So war er davon überzeugt, dass bereits in Malaysia ein kleiner Sprung gelingen könnte. "Das Auto hier ist schon eine gute Basis für das Jahr, aber wir haben noch viele Entwicklungen, die kommen. Die haben wir im Winter noch nicht auf die Beine gebracht", sagte er. Die ersten neuen Teile sollen eben bereits kommendes Wochenende am Auto montiert werden und laut Rosberg ist die Liste der danach folgenden Entwicklungen nicht kurz. Positiv sah er dabei, dass sich in der Aerodynamik-Abteilung bei Williams viel getan hat und dort gute Arbeit geleistet worden ist. "Es ist nicht perfekt, aber ein guter Fortschritt. Das war bislang immer die Schwäche und es ist gut, das jetzt so zu sehen."

Bevor aber neue Teile kommen, wird am Sonntag noch ein Rennen gefahren, in dem sich Rosberg noch einige Änderungen im Klassement erwartet. "Es ist hier immer noch das Problem, dass der Reifen vom Funktionieren an der Grenze ist. Das ist gleich wie voriges Jahr, da war das auch auf anderen Strecken wir Shanghai so. Es gibt einige Autos, die den Reifen mehr beanspruchen, sodass er schnell funktioniert. Im Rennen fallen sie dann aber zurück", erklärte er. Bei Rosberg hatte der Reifen im Qualifying aber nicht funktioniert, weswegen er auch zuversichtlich war, dass er im Rennen seine Reifen länger wird nutzen können.

Die Reifen werden leiden, Foto: Sutton
Die Reifen werden leiden, Foto: Sutton

Ein Problem erwartete er beim Thema Reifen aber trotzdem. Denn das Graining dürfte seiner Meinung nach am Sonntag bei beiden Mischungen Schwierigkeiten machen. "Auf einer Runde war es OK, aber morgen wird es ein Problem sein", sagte Rosberg. Wegen der vorhergesagten Hitze erwartete er aber auch Schwierigkeiten für die Mechanik. Andererseits wäre ihm eine Hitzeschlacht auch nicht ganz unrecht. "Für uns heißt es, je heißer, desto besser. Besonders bei der Aerodynamik. Da sind wir wirklich gut."