Es ist die letzte Chance. Die drei Testtage von Barcelona, die heute beginnen, sind die letzten, die Toyota vor dem Formel 1-Auftakt in Melbourne noch absolviert. In Katalonien wird diese Woche die neue Aerodynamik einer ersten und letzten Standortbestimmung unterzogen werden. Teile der neuen Luftführung waren zwar letzte Woche schon an den TF108 von Timo Glock und Jarno Trulli. Aber der neue Frontflügel fehlte erwartungsgemäß noch. Der kommt nun diese Woche zum Einsatz.

Das schlechte Wetter machte den Test in der Vorwoche zu einem Geduldsspiel. "Man darf laut Reglement nur 30.000 Testkilometer pro Jahr fahren", weiß Timo. "Weil es so kalt war, sind wir einen Vormittag so gut wie gar nicht gefahren, um Testkilometer zu sparen. Denn bei so kalten Außentemperaturen kann man nur wenig raus fahren, weil die Reifen nicht auf Temperatur kommen."

Die meisten Teams ließen es in Barcelona zwangsweise etwas gemäßigter angehen. "Nur Williams ist auch im Regen sehr viel gefahren", berichtet Timo. "Aber das ist klar. Denn die hatten bei einem früheren Test in Barcelona früher abreisen müssen, weil sie Probleme mit der Frontflügelhalterung hatten. Also hatten sie von daher quasi ein Kilometer-Guthaben."

Als das Wetter besser wurde, arbeitete Timo viel mit den neuen Aerodynamik-Anbauten. "Die aerodynamische Plattform ist stabiler geworden. Es war zwar nie ganz trocken. Aber ich habe bemerkt, dass wir in schnellen und in langsamen Kurven ein bisschen mehr Stabilität beim Anbremsen und beim Durchfahren haben. Meine Bestzeit ist ganz okay, wenn man ins Kalkül zieht, mit wie viel Benzin an Bord sie erzielt worden ist."

Auf eine fliegende Runde ist der TF108 schon voll im Mittelfeld dabei. "Jetzt müssen wir uns nur darauf konzentrieren, unser Setup so hinzukriegen, dass wir diesen Speed auch über die Long-Runs hinweg halten können", beschreibt Timo die Arbeit der kommenden Testwoche. "Das hinzukriegen, geht über eine Kombination aus Aerodynamik und Mechanik. Wenn du überall mehr Grip hast, kannst du über die Distanz auch die Reifen besser nutzen. Daran werden wir diese Woche arbeiten."

Timo rechnet damit, dass er an den ersten Tagen vor allem im Bereich des Fahrwerks forschen wird, während Trulli Vergleichstests zwischen dem alten und dem neuen Frontflügel absolvieren wird. "Wir müssen jetzt hart und konzentriert arbeiten", fordert Timo von sich selbst. "Denn alles, was wir bis Mittwoch nicht lösen, nehmen wir an Arbeit mit nach Melbourne."

Zwischen den beiden Barcelona-Tests reiste Timo fürs Wochenende heim nach Wersau. "Ich wollte noch mal ein ruhiges Wochenende zu Hause arbeiten, ehe es richtig losgeht." Denn Timo wird schon früh ostwärts fliegen, weil vor dem Saisonauftakt in Melbourne noch eine große Toyota-Veranstaltung in Tokio auf dem Programm steht.