Namen sind im Prinzip Schall und Rauch, auch in der F1-Welt. Davon geht Nelson Piquet Jr. aus, der nicht glaubt, dass es sein Nachname war, der ihm zu seinem Engagement bei Renault verholfen hat. Zudem weiß der Brasilianer, dass es viele Leute waren, die ihm auf seinem Weg nach oben geholfen haben. "Manche Leute glauben, es war wegen meines Familiennamens einfacher, andere glauben, dass es vielleicht sogar schwerer war, da ich noch mehr zeigen musste, dass ich es verdiene. Alles, was ich weiß, ist, dass ich dank meiner Leistungen in den vorigen Kategorien endlich in der Formel 1 bin. Ich bin jetzt bereit, zu zeigen, dass ich mein Cockpit verdiene und dass ich es verdiene, im Starterfeld der Formel 1 zu sein", erklärte Piquet der offiziellen Website der Formel 1.

Als wichtige Entscheidung auf seinem Weg sah er den Gang nach Europa, der ihm zwar schwer fiel, sich im Nachhinein aber als kluger Schachzug erwies. "Ich bin mir sicher, das war damals die klügste Entscheidung meiner Laufbahn", meinte er. Der Weg zu Renault ist im vergangenen Herbst dann anscheinend recht einfach verlaufen. Die Verhandlungen liefen nach seinen Angaben gut, nur die späte Bekanntgabe machte es ihm schwer. Piquet glaubt übrigens nicht, dass seine Verhandlungen mit Renault anders ausgegangen wären, wenn Fernando Alonso nicht wieder zum Team gestoßen wäre. Wegen möglicher Probleme mit seinem neuen Teamkollegen zerbrach er sich wie schon in der Vergangenheit nicht den Kopf. "Es ist nie leicht, zu wissen, was in einem anderen Team zwischen den beiden Fahrern passiert ist und das ist ehrlich gesagt für mich nicht wichtig. Ich habe in diesem Jahr viel zu lernen und als Teamkollege von Fernando habe ich die beste Möglichkeit, über das Jahr gute Fortschritte zu machen", sagte er.

Als einen Fortschritt konnte er schon den R28 festmachen. Zwar wurde dabei bislang noch kaum an der Leistung geschraubt, das will Piquet aber bei den kommenden Tests nachholen. "Der letzte Test in Barcelona war das erste Mal, dass ich wirklich die Möglichkeit hatte, mehrere Tage im neuen Auto zu fahren und mich daran zu gewöhnen. Das Ziel war es, dass ich mich im Auto wohl fühle und einige Kilometer auf die verschiedenen Testteile fahre", berichtete er. Bis Australien wollen er und das Team nun aber auch am Speed arbeiten. Angst davor, gute Testergebnisse und dann schlechte Rennergebnisse zu holen, wie im Vorjahr Heikki Kovalainen zu Saisonbeginn, hat Piquet nicht. "Heikki musste mit einem schwierigen Auto umgehen und das hat sein Debüt nicht gerade einfacher gemacht. Ich werde mich auf meines konzentrieren und versuchen, keine Fehler zu machen."

Deswegen hat er sich bisher auch darauf konzentriert, das Auto möglichst genau kennen zu lernen, damit er in Melbourne passend vorbereitet ist. Auch sein körperliches Training hat Piquet angezogen. Trotzdem weiß er, dass es noch lange bis zum Saisonstart ist. "Zuerst müssen wir im Winter effizient sein, damit wir mit dem Auto gut vorankommen und ich muss fit sein und mich am Lenkrad wohl fühlen. Im Moment liegt meine Priorität beim Testen, aber Schritt für Schritt werde ich mich auf das erste Rennen vorbereiten, dass mit guten Trainings beginnen wird, worauf ein gutes Qualifying und dann ein gutes Rennen folgt", gab er sich optimistisch.