Die Fahrer bei Super Aguri stehen nach wie vor nicht fest und die Diskussionen darüber, wer in den Autos sitzen soll, scheinen momentan anscheinend nicht besonders gut voranzukommen. Klar scheint nur zu sein, dass Takuma Sato sein Cockpit behält, aber der zweite Platz ist umstritten. Denn da ist auf der einen Seite Honda, wo man gerne weiter Anthony Davidson im Auto sehen würde. Laut Informationen der Nachrichtenagentur Reuters gibt es aber auch indische Investoren, die Narain Karthikeyan mit Geld ins Auto hieven wollen - das wiederum könnte Super Aguri gut gebrauchen.

Für Nick Fry scheint das allerdings keine akzeptable Lösung zu sein. "Wir haben dabei mitgewirkt, dass Super Aguri Fahrer haben muss, die einen passenden Standard haben. Um sicherzustellen, dass das Feedback von Ingenieurs-Seite konstant ist, braucht man Fahrer, die diesen Standard haben. Anthony ist definitiv einer der Menschen, die diesen Standard haben. Ich wäre persönlich nicht überzeugt davon, dass der Fahrer, den sie erwähnt haben [Karthikeyan], uns diesen Standard bringen könnte", sagte Fry der Nachrichtenagentur.

Bei der Suche nach finanzieller Entspannung könnte Super Aguri aber sehr wohl dazu gezwungen sein, einen ebensolchen Fahrer zu verpflichten. Durch die Nähe zu Honda ergibt sich dadurch lediglich ein Problem. "Wir sprechen mit verschiedenen Leuten, aber Honda muss dem zunächst zustimmen", sagte Managing Direktor Daniele Audetto laut Reuters. Immerhin ist Super Aguri mehr als nur ein Kundenteam von Honda, sondern eher so etwas wie ein Schwesterteam, das im Vorjahr das alte Chassis des RA106 spazieren führte und auch finanziell Hilfe bekam.

Das versteht auch Audetto. "Im Moment würden wir gerne bei denselben Fahrern bleiben. Takuma ist der Grund, warum dieses Team existiert und Davidson ist Hondas Wunschfahrer. Wir suchen aber auch nach einem starken Partner. Wenn sie viel Geld bringen und einen Fahrer von wo auch immer wollen, dann muss er gut sein und von der FIA akzeptiert werden", meinte er. Im Endeffekt wird aber wohl auch Honda zustimmen müssen, was die Wahl etwas einschränken dürfte.

Beim Werksteam selbst ist man aufgrund der Situation beim Schwesternteam aber ohnehin nicht mehr besonders amüsiert, sondern sieht es eher als Ablenkung. "Unsere Absicht für 2008 ist, dass Aguri in der Startaufstellung steht, aber was Ross [Brawn] und ich eindeutig tun müssen, ist sicherstellen, dass uns das nicht von unserer Hauptarbeit ablenkt. Zu diesem Zeitpunkt ist vorgesehen, dass sie mit Honda-Motoren und -Unterstützung im Feld dabei sind. Wie viel von der Unterstützung von hier kommt, wird im Moment ausgearbeitet", betonte Fry. Inwieweit das Maß an Unterstützung von der Lösung der Fahrerfrage abhängt, lässt sich dabei noch nicht erahnen.