Auch wenn Jackie Stewart in Montreal davon sprach, dass Max Mosley gegen einen Profi ausgetauscht werden soll und den FIA Präsidenten wieder einmal scharf kritisierte, so arbeitete der angesprochene unbeirrt weiter und schickte den Teamchefs der Formel 1 einen Brief, in dem er seine Pläne für eine geplante Budget-Obergrenze ausformulierte. Unsere Kollegen von Autosport haben eine Kopie des Schreibens gesehen und berichten, dass die Bereiche Motorkosten, Marketing, Promotion und das Gehalt des Teamchefs nicht der Grenze unterliegen werden. Eingeführt werden soll das Limit 2009.

"Beginnend mit 2009 wird es eine Obergrenze für die Aufwendungen der Formel 1-Kosten geben, die nicht die Motoren, Fahrer und Ausgaben der Promotion und des Marketings betreffen. Wegen der verschiedenen Arrangements, vor allem der Anteilsverhältnisse, wird die Entlohnung des Teamchefs nicht in die Grenze miteinbezogen", war zu lesen. Am 31. Januar soll es in Paris ein Treffen zwischen Tony Purnell von der FIA und Finanz-Experten der Teams geben, nach dem laut Plan der FIA die Budgetgrenze ab dem Jahr 2009 und möglicherweise auch schon für 2010 und 2011 beschlossen werden soll.

Zudem soll noch eine Arbeitsgruppe eingesetzt werden, die sich mit dem Thema Finanzen auseinandersetzt und deren Aufgabe es sein wird, bis Juni 2008 ein Regelwerk zu erstellen. Soll es bis dahin keine zufrieden stellenden Ergebnisse geben, drohte Mosley in seinem Schreiben an, dass es noch härtere Kostensenkungsmaßnahmen geben könnte. Dabei bezog er sich auf die Beschränkungen bei der Arbeit im Windkanal und an der computerisierten Flussdynamik (CFD), die vom World Motor Sport Council beschlossen wurden.

Mario Theissen kann sich eine Budgetgrenze gut vorstellen, Foto: Sutton
Mario Theissen kann sich eine Budgetgrenze gut vorstellen, Foto: Sutton

Allerdings haben zuletzt einige Teamchefs die Bereitschaft signalisiert, bei einer Budgetgrenze mitzumachen. So etwa Mario Theissen, der aber meinte, dass man zuerst prüfen müsse, welche Bereiche davon betroffen sind, wo die Grenze gezogen wird und wie das ganze überwacht wird. Ihm schien eine Grenze jedenfalls lieber zu sein als Einschränkungen in bestimmten Arbeitsbereichen.

In seinem Brief schrieb Mosley auch von den Plänen für die zukünftigen Motor-Bestimmungen. So liegt die Motor-Entwicklung zwar bis 2012 auf Eis, aber alle Seiten sind darauf erpicht, bis zum 1. Januar 2009 erste Ziele für die Motor-Zukunft zu fixieren. Bis 30. Juni 2010 soll es dann ein Regelwerk geben, das genau beschreibt, wie die billigeren und umweltfreundlichen Motoren in Zukunft auszusehen haben. Davor ist keine Arbeit daran erlaubt. Für die Entwicklung der Aggregate will Mosley dann auch eine Budgetgrenze festschreiben. Zudem sollen noch Limits festgelegt werden, wie hoch die Kosten von Motorherstellern pro Saison sein dürfen und wie viel Kundenmotoren kosten dürfen.