In den kommenden Tagen werden langsam Motorsport begeisterte rund um den Globus aus dem Winterschlaf erwachen und ihre Augen auf die Rallye Dakar richten. Am 5. Januar, speziell nach Lissabon, wo die berühmte Wüsten-Challenge starten wird. Es folgen 15 Tage nervenaufreibender Motorsport-Action in reinster Form. Etwas über 9.000 Kilometer durch unebenes Gelände stehen bevor. Bewältigt werden diese mit den verschiedensten Renngeräten wie Autos, Trucks, Motorräder, Quads oder Buggys. Ein Drehbuchautor könnte keine bessere Ausgangslage vorfinden. Afrika offenbart sich mitsamt seinem Charme aber auch seiner unbarmherzigen Seite, welche voller Gefahren steckt.

Mit Weihnachtszeit hat das ganze nicht mehr viel zutun wie sie schon erkannt haben. Welche Figuren sind es denn, die solche Strapazen kurz nach dem Jahreswechsel auf sich nehmen? Welcher Rennfahrer verzichtet freudig auf die spärlichen Feiertage, um sich an der Tortur von Dakar anzuschließen? Als Formel 1 Fan ist ihnen wahrscheinlich der ein oder andere Fahrer bereits bekannt. Da wäre das Tourenwagen Ass Yvan Muller, welcher sich mit einem Buggy aus der Seat Ecke in das Abenteuer stürzt. "Die Dakar ist eine enorm schwierige Herausforderung, die mich mit Sicherheit sehr fordern und an meine Grenzen treiben wird", schreibt Muller auf seiner offiziellen Website.

Auch Mullers Teamkollege gehört zu den Festtagsverweigerern. Der Portugiese Tiago Monteiro nimmt den wahren Sinn von Weihnachten aber in den Motorsport mit, was wirklich bemerkenswert ist. "Für mich stellt die Teilnahme bei der Rallye Dakar eine große Herausforderung dar", so der ehemalige Formel 1 Pilot. Das allein ist nichts Neues, denn eine Herausforderung ist die Dakar jedes Mal aufs Neue. Beeindruckend ist aber das Monteiro den Arbeitsaufwand für die Dakar erheblich erweitert hat. Tiago wird den Kindern in den Regionen mit der Unterstützung zweier humanitärer Vereinigungen helfen, anstatt nur durch die Wüste zu brettern.

Tiago Monteiro macht was Rennfahrer selten tun: Selbstlos sein, Foto: Sutton
Tiago Monteiro macht was Rennfahrer selten tun: Selbstlos sein, Foto: Sutton

Die Tochter des zweifachen Formel-1-Vizeweltmeisters Jacky Ickx, Vanina Ickx, wird man auch in den Dünen antreffen. Zuletzt pilotierte die 32-jährige erfolgslos einen 2 Jahre alten Audi in der DTM, mit dem sie der Konkurrenz, sowie den verschiedenen Teamkollegen, hoffnungslos unterlegen war. In der Le Mans Endurance Serie schrammte Ickx nur haarscharf am Titel vorbei als Sie 2005 in einem Dallara LMP1 antrat. Erfolgreichere Bilanzen kann Ellen Lohr aus ihrer Tourenwagenzeit ziehen. Sie war die erste Frau in der Geschichte die ein DTM Rennen gewinnen konnte. In Dakar lief es für Ellen aber bislang nicht so rund. In den vergangenen Jahren hatte sie stets mit der Technik zu kämpfen, die sie unglücklicherweise stets gegen Ende der Rallye im Stich gelassen hatte.

Ukio Katayama, langjährigen Formel 1 Fans noch ein Begriff, hat in der Riege der Rundstreckenpiloten, wohl die meiste Dakar-Erfahrung. Seit 2003 greift der Japaner bei der Marathon-Rallye ins Lenkrad und konnte so viele wichtige Lektionen lernen.

Auch für die Amerikaner ist ein Publikumsliebling dabei, der normalerweise auf Asphalt glänzt. Der coole Robby Gordon gibt sich die Ehre und steuert eine rund 20% abgespeckte Variante des Hummer H3 durch den Sand. Sein Ziel lautet ganz klar, als erster Amerikaner in Dakar zu gewinnen.