Viel Positives nimmt Colin Kolles aus Fuji mit - den Punkt schnappte seinem Team jedoch Tonio Liuzzi weg. "Wir haben gestern viel riskiert, weil wir auf ein Regensetup gesetzt haben", verriet Kolles im Gespräch mit motorsport-magazin.com. "Unglücklicherweise gab es zwei Umstände, die zu unserem Nachteil waren. Nummer 1: Liuzzi war eine Runde zurück und durfte sich zurückrunden, obwohl er niemanden behindert hat. Nummer 2: er hat uns unter Gelb überholt."

Das sei unglücklich gewesen. "Im Moment überwiegt die Enttäuschung. Wir hätten Achter werden können - das steht uns normalerweise zu", so Kolles. "Wir sind nicht für die Fehler anderer zuständig, nur weil sie die Regeln nicht kennen."

Liuzzi beurteilte die Situation, die von den Rennkommissaren untersucht wird, erwartungsgemäß anders. "Ich habe Adrian Sutil in der ersten Kurve überholt, die Sicht war schlecht und ich dachte darüber nach, ihn auf der Geraden zu überholen, weil er langsamer war", schilderte Liuzzi die Situation. "Aber als wir die Ziellinie überfuhren, sah ich die gelbe Flagge und zog zurück." Danach habe er ihn nach der ersten Kurve überholt, als grüne Flaggen Entwarnung gaben. "Die Stewards sehen es sich an, aber ich habe ihn nicht unter gelber Flagge überholt und bin zuversichtlich, dass nichts passieren wird."

Der Rest des Rennens war nach seinem Geschmack. "Es war ein sehr gutes Rennen unter sehr schwierigen Bedingungen." Sein Auto hatte jedoch eine gute Rennpace. "Wir hätten noch etwas besser sein können, aber wir verloren am Ende etwas Zeit, weil wir Probleme mit den Reifen hatten." Der Punkt tröstete ihn deshalb nur etwas, denn es wären noch mehr drin gewesen. "Nach so einem Jahr haben wir uns den Punkt allerdings verdient. Es war ein frustrierendes Jahr, wir hatten ein viel schnelleres Auto erwartet. Aber wir haben in so einem schwierigen Rennen einen Punkt geholt; auch Sebastian Vettel war gut unterwegs, also haben wir bewiesen, dass es bei Toro Rosso aufwärts geht."