Adrian, wir sind in der Türkei und etwas fehlt...
Adrian Sutil: Es ist echt eine Schande, dass es jetzt so gekommen ist. Wir haben es groß angekündigt, jetzt kommt das Auto nicht - das ist schief gelaufen. Aber wir können es nicht ändern und müssen das Beste daraus machen - noch einmal ein Rennen mit dem alten Auto. Wir haben drei Wochen gehofft, dass endlich ein bisschen Bewegung reinkommt, wir mehr Chancen haben. Jetzt ist es doch nicht der Fall, wir müssen wieder mit dem alten Auto fahren, aber meine Motivation ist trotzdem noch gegeben. Ich freue mich auf das Rennen, eine neue Strecke. Es ist immer eine Herausforderung, wenn ich in einem F1-Auto sitze, egal ob es langsam oder schnell ist, ich bin immer motiviert. Die Motivation geht nicht runter.

Wie gefällt Dir die Strecke?
Adrian Sutil: Sie ist echt einzigartig - es geht hoch und runter. Eine tolle Strecke. Hier wird noch etwas geboten.

Bist Du nur einmal rumgelaufen?
Adrian Sutil: Ja, das reicht. Sie ist 5,4 Kilometer lang und bei der brütenden Hitze reicht einmal.

Wie viel lernt man beim Herumlaufen?
Adrian Sutil: Ich bin der Meinung, dass man nicht so viel lernt. Aber wenn es eine ganz neue Strecke ist, weiß man danach genau, wo die Kurven kommen. Wenn man die Strecke schon lange kennt, muss man nicht mehr herumlaufen. Es machen auch nicht alle Fahrer. Ich möchte mich aber so gut wie möglich vorbereiten - also gehe ich auch um die Strecke.

Hast Du vorher auch ein bisschen Playstation gespielt?
Adrian Sutil: Klar, das übliche Programm. Einfach um zu wissen, welche Gänge in welchen Kurven gefahren werden. Das ist eine ganz gute Hilfe.

Hast Du es erst heute erfahren, dass das neue Auto doch nicht kommt?
Adrian Sutil: Ja, ich habe es erst vor einer Stunde erfahren. [Donnerstagmittag] Ich wusste, dass es Probleme gibt, aber man hofft natürlich immer das Beste und will es nicht wahr haben.

Wart Ihr so spät dran, dass Ihr den Crashtest erst so spät machen musstet?
Adrian Sutil: Manchmal frage ich mich, warum in der Formel 1 immer alles so knapp sein muss. Aber man will immer die letzten Entwicklungen einbringen und hat sich bis zum Limit Zeit genommen, das Auto zu bauen. Wir sind ja auch schon fast eine Woche mit dem Crashtest beschäftigt, es war also eine gewisse Zeit eingeplant. Aber anscheinend ist etwas an diesem Teil grundlegend falsch, dass dauert dann Wochen, um es neu zu entwickeln.

Bekommt Ihr jetzt den Vorteil, dass Ihr das Auto in Monza testen könnt, bevor Ihr es erstmals einsetzt?
Adrian Sutil: Das ist ein kleiner Vorteil. Wir können nach zwei Testtagen voll durchstarten. Ohne Test wäre es hier schwer gewesen. Vielleicht können wir so direkt mit einem guten Resultat anfangen in Monza.