Die Prophezeiung von Renault vor dem letzten Rennen, dass man von nun an mit BMW Sauber auf Augenhöhe kämpfen werde, erfüllte sich in Montreal noch nicht. Denn BMW entpuppte sich dort als zweitstärkste Kraft hinter den etwas davon geeilten Silberpfeilen von McLaren. Dennoch war man zufrieden mit der Performance des R27. "Wir konnten im Rennen mit Ferrari kämpfen. Das war sehr ermutigend für das Rennen in Indy", findet Ginacarlo Fisichella. "Hoffentlich können wir das dieses Mal mit einem besseren Resultat abrunden." Denn in Kanada brachte sich Fisichella durch seine Disqualifikation wegen Missachtung der Boxenampel selbst um einen möglichen Podiumsplatz.

Dennoch vermutet der Italiener, dass der Hauptkonkurrent in Indianapolis im Kampf um Punkte wieder das deutsch-schweizerische Team sein wird und nicht die Roten aus Italien. "Wir kämpfen in der WM momentan mit BMW, deswegen ist unser Ziel, dieses Wochenende mehr Punkte zu machen als sie. Sie waren in Montreal auch sehr konkurrenzfähig, deswegen werden wir hart arbeiten müssen", weiß Fisichella.

Anders als sein routinierter Teamkollege kämpfte Heikki Kovalainen in Montreal das gesamte Wochenende über mit Problemen. Doch im Rennen fuhr der Finne vom letzten Platz in der Startaufstellung auf Position vier vor. Ein kleiner Befreiungsschlag für den in der Kritik stehenden Neuling. So fährt auch Kovalainen mit gestärktem Rücken nach Indianapolis. "Das war nicht nur Glück. Wir hatten die richtige Strategie, ich bin gut gefahren und das Auto war schnell", sagte der 25-jährige. "Jetzt will ich auf der Erfolgsspur bleiben."

Damit das so bleibt, hat Kovalainen aus dem letzten Grand Prix seine persönlichen Lehren geschlossen. "Es ist essentiell, keine Streckenzeit am Wochenende zu verlieren. Als ich ins Qualifying ging, wusste ich nicht, wie sich der weiche Reifen fährt. Deswegen brauche ich jede Session, um die Balance mit dem Auto zu finden", erklärt Kovalainen. "Das Zweite ist die richtige Einstellung. Ich hatte ein hartes Wochenende, aber ich bin immer positiv geblieben und habe hart gearbeitet." So habe er am Ende doch noch ein gutes Resultat einfahren können.

Diese Erkenntnisse will Kovalainen nun auch in Indianapolis umsetzen. "Ich glaube, wir haben nun ein Topten-Auto, deswegen muss ich diesmal schon im Qualifying alles herausholen, so Kovalainen. Wenn man nämlich ins Q3 komme, habe man ganz andere Möglichkeiten bei der Strategiewahl für das Rennen. "Ich lerne die ganze Zeit, wie ich meine Performance verbessere. Kanada war wieder eine gute Lektion für mich. Ich war aggressiv und habe keine Fehler gemacht. Das wird auch für Indy mein erstes Ziel sein, dann bin ich sicher, dass die Resultate von ganz allein kommen."