Aus dramaturgischer Sicht hätte es kaum einen besseren Ort für die erste silberne Pole des Jahres gegeben als den Circuit de Catalunya. Nach zwei Mal Massa und einmal Räikkönen sollte in Barcelona die Stunde von Fernando Alonso schlagen. Doch Felipe Massa vermieste ihm die Heim-Pole. In allerletzter Sekunde fuhr der Brasilianer drei Hundertstel schneller als der Spanier.

Dabei schien Alonso mit weniger Sprit unterwegs gewesen zu sein als sein Teamkollege Lewis Hamilton. Der Brite startet den Spanien GP hinter Kim Räikkönen von Platz 4. Somit steht auch beim vierten Saisonrennen ein Ferrari auf der Pole. "So macht das Spaß", freute sich Massa. "Ich hatte ein tolles, schnelles Auto und freue mich über die Leistung des Teams. Wir sind konkurrenzfähig gegenüber McLaren." Jetzt erwartet er ein gutes, aber enges Rennen. Ganz problemlos verlief das Qualifying des Brasilianers aber nicht. "Ich hatte eine fehlerfreie Runde, aber mein erster Versuch war ein Desaster." Einige Fehler und Verkehr verhinderten eine bessere Zeit.

Fernando Alonso war hingegen auch mit Platz 2 zufrieden. "Es war bislang ein sehr gutes Wochenende für uns. Die Performance des Autos ist hervorragend und die erste Reihe bestätigt, dass wir ein konkurrenzfähiges Paket haben." Dem Rennen blickt er deshalb zuversichtlich entgegen. "Es wird hart gefightet und genau das haben wir erwartet." Kimi Räikkönen schien derweil immer noch nicht hundertprozentig glücklich zu sein. "Ich war heute glücklicher mit dem Auto", sagte er. "Aber im dritten Sektor lief das Auto nicht perfekt. Das müssen wir analysieren. Dennoch: So schlecht ist P3 nicht. Mal abwarten, was morgen passiert."

In der dritten Startreihe stehen Robert Kubica als bester BMW Sauber-Pilot und überraschend Jarno Trulli. Nick Heidfeld startet den Spanien GP neben Heikki Kovalainen von Position 7. "Meine letzte Runde war eigentlich ziemlich gut", so Heidfeld. "Fürs Spekulieren seid ihr zuständig, aber ich bin sehr zufrieden mit dem Verlauf des Qualifyings." Möglicherweise hat der Mönchengladbacher einen gute gefüllten Tank.

Gleich zwei Deutsche und ein Österreicher finden sich am Ende der Startaufstellung wieder. Ralf Schumacher scheiterte als 17. schon in der ersten Qualifyingsession. Das gleiche Schicksal widerfuhr Alexander Wurz, der im Verkehr stecken blieb und hinter Ralf Schumacher 18. wurde. Adrian Sutil belegte Platz 20 und war damit immerhin wieder vor Teamkollege Albers. Als 19. flog auch Red Bull-Pilot Mark Webber schon in der ersten Session raus.

Ralf Schumacher steckte den Schock einigermaßen gelassen weg. "Es ist frustrierend und wir sind nicht zufrieden, aber wir waren uns der Situation bewusst", sagte der Toyota-Pilot. "Es musste nicht sein, dass Nico mir im letzten Sektor im Weg gestanden ist - aber es ist so." Das Qualifyingduell gegen seinen Teamkollegen Jarno Trulli ist derzeit sekundär. "Wir müssen wieder in eine Region kommen, wo wir um Punkte fahren können."

Das Qualifying im Überblick

1. Session
Zwischenfälle: keine
ausgeschieden: Schumacher, Wurz, Webber, Sutil, Albers, Speed
Top-6: Hamilton, Massa, Alonso, Heidfeld, Kovalainen, Räikkönen
Überraschungen: Je ein Toyota, Williams und Red Bull ausgeschieden; Kovalainen auf P5.
2. Session
Zwischenfälle: Defekt bei Sato; Dreher Davidson; Liuzzi keine Zeit
ausgeschieden: Rosberg, Barrichello, Sato, Button, Davidson, Liuzzi
Top-6: Massa, Hamilton, Räikkönen, Alonso, Heidfeld, Kubica
Überraschungen: Beide Renault in Q3; Coulthard sicher in Q3
3. Session
Zwischenfälle: Duell Massa vs. Hamilton; lange Stopps bei Alonso
Top-6: Massa, Alonso, Räikkönen, Hamilton, Kubica, Trulli