Propheten gibt es überall und dazu gehören auch Formel-1-Piloten wenn sie über ihre Zukunft im Rennsport sprechen. Dass es dabei nur in den seltensten Fällen düster aussieht, ist wenig verwunderlich. Denn schließlich bringt diese Gattung Mensch ein gesundes Selbstvertrauen mit, das so etwas wie Niederlagen zwar zur Kenntnis nimmt, aber im Vornhinein einmal weitgehend ausschließt.

Mark Webber versuchte sich nun auch in der Disziplin der Vorhersage und sieht die Zukunft bei Red Bull Racing aufgrund der Mitarbeit von Adrian Newey in einem sehr guten Licht. "Ich bin mir sicher, wir werden die stärkste Saison erleben, die diese Mannschaft in ihren verschiedenen Aufmachungen bislang gehabt hat", wird Webber bei unseren Kollegen von Autosport zitiert. Doch damit war seine Vorhersage noch nicht zu Ende, denn der Blick des Australiers reichte noch weiter in die Zukunft. "Aber ich denke, 2008 ist es, wenn es dann wirklich kommt. Für 2007? Von der Spitze der Startaufstellung zu siegen und mit zehn Sekunden Vorsprung heimzukommen? Das wäre etwas zu viel verlangt. Aber man kann immer einen glücklichen Tag haben. Nach dem vergangenen Jahr wäre man mir einige schuldig", sagte Webber.

Von seinen bisherigen Eindrücken aus der Zusammenarbeit mit Newey ist Webber jedenfalls beeindruckt. Doch wie die Entwicklung des Autos wird die volle Entwicklung der Beziehung zwischen den beiden, laut Webber, noch etwas brauchen. "Ich denke, dass ist eine Beziehung, die sich entwickelt, während die Saison sich entfaltet. Adrian ist sehr stark, wenn es darum geht, was er mit dem Auto passieren sehen will und es liegt an mir, es für ihn ans Limit zu bringen. Dafür bin ich hier", erklärte Webber. Wie sich die Beziehung entwickle, hänge ganz davon ab, wie gut beide ihre Arbeit ablieferten, meinte er weiter und sagte: "Ich bin mir sicher, es wird eine sehr, sehr zufriedenstellende Beziehung."

Webber baut dabei vor allem auf die große Erfahrung und die Erfolge, die Newey schon erreicht hat. Denn, seiner Meinung nach, wolle der Designer seinem Stempel nun einem weiteren Team aufdrücken und ein weiteres Mal beweisen, dass er noch immer die Spitze darstelle und sehr gut bei dem sei, was er tue. "Das hat er immer wieder bewiesen, von seinen Tagen bei Leyton House an."

Der Red Bull-Pilot gab aber auch zu, dass er vor seinem ersten Treffen mit Newey einige Vorbehalte gegenüber dem Designer hatte. "Bevor ich ihn getroffen habe, dachte ich, er wäre so ein richtiger Wissenschafter und hätte nicht viel Verständnis dafür, was ein Fahrer durchmacht, aber so ist das gar nicht. Er hat ein großes Verständnis dafür, was auf jeder Strecke vorgeht und wie sie sich während des Wochenendes entwickelt. Die Art, die man von einem Pat-Symonds-Typen erwarten würde."