Kimi Räikkönens letzte Saison bei Mclaren-Mercedes ist eine einzige Enttäuschung gewesen. Während sein Rennstall noch in der vergangenen Saison zehn Rennen gewinnen konnte, ist man 2006 noch ohne Sieg. Vor einem Jahr konnte Räikkönen auch in Suzuka gewinnen. Für dieses Wochenende gibt das dem Finnen jedoch wenig Trost.

"2005 hatten wir ein viel besseres Auto", sagt er. "Dass wir hier damals stark waren, heißt ja nicht, dass wir es auch dieses Mal sind. Dieses Wochenende wird sicher wieder schwer."

Es scheint nicht sehr wahrscheinlich, dass McLaren-Mercedes eines der beiden letzten Rennen der Saison gewinnen wird. Das würde bedeuten, dass die Truppe des Perfektionisten Ron Dennis zum ersten Mal seit 1996 ohne Sieg bleiben würde.

"Warten wir aber noch bis Brasilien", sagte Räikkönens Teamkollege Pedro de la Rosa in Suzuka. "Es ist aber schon eine harte Situation für das Team, denn wir sind es nicht gewohnt, nicht zu siegen. Aber es gibt keine Panik deswegen. Wir arbeiten sehr entschlossen daran, dass wir wieder siegen."

De la Rosa sieht die Gründe für die schlechte Saison in dem Konzept des Autos. "Wir haben nicht mehr das dominante Auto des Jahres 2005", sagt er. "Das liegt am Design des Autos. Die Ingenieure wissen, was dem Auto fehlt. Wir müssen in allen Bereichen besser werden. Andere haben seit der letzten Saison einfach besser gearbeitet."

Kimi triumphierte im Vorjahr in Suzuka; diesmal wird dies schwierig., Foto: Sutton
Kimi triumphierte im Vorjahr in Suzuka; diesmal wird dies schwierig., Foto: Sutton

Eines der Probleme zeigte sich wieder beim Rennen in Schanghai vor einer Woche. Das Team konnte keine gelungene Abstimmung für nasse Bedingungen finden. Die Vorderreifen kamen einfach nicht auf die richtige Temperatur. Als die Situation dann auf der abtrocknenden Piste besser wurde, patzte wieder die Technik an Räikkönens Auto. Der Finne hat in seiner Zeit bei McLaren-Mercedes nun eine rekordverdächtige technische Ausfallquote von 36 Prozent. Und das ist sicher der wichtigste Grund für den Wechsel von Räikkönen zu Ferrari.

De la Rosa glaubt jedoch, dass die Situation für die nächste Saison wieder besser wird. "Wir haben für 2007 ein viel besseres Konzept, zumindest glauben wir das", sagt er. "Die Ingenieure entwerfen gerade ein Auto, das komplett andere Charakteristiken hat."

Dennoch sieht de la Rosa auch in diesem Jahr sein Gutes. "Man darf nicht vergessen, dass wir bei den ersten Tests des Autos im Januar und Februar sehr weit hinter den anderen waren", sagt er.

Es ist wahr, dass McLaren-Mercedes zunächst im Frühjahr große Fortschritte machte. Doch spätestens das Rennen in Barcelona zeigte, dass dieses Auto nicht das Zeug zum Weltmeister hat. "Wir denken nicht mehr an die WM, sondern konzentrieren uns zunächst darauf, das Auto wieder konkurrenzfähig zu machen", sagte McLaren-Geschäftsführer Martin Whitmarsh damals. Dieser Prozess ist bis heute nicht vorbei.