Im Renault-Motorhome war heute ein Festtag. Eine riesige Torte beanspruchte die ganze Theke an der Bar. Auf der Torte stand der blaue Renault von Fernando Alonso aus Marzipan. Und neben ihm auf der Sahne standen die Buchstaben: "¡Feliz cumpleaños Fernando!" - "Alles Gute zum Geburtstag!"

Der Spanier, der heute 25 Jahre alt wurde, schnitt die Torte mit einem breiten Lächeln auf dem Gesicht, Teamchef Flavio Briatore verteilte sie an die Gäste.

Das Fest war jedoch der einzige Grund zum Lächeln für Renault. Denn der Geburtstag wurde ganz anders als Alonso sich ihn gewünscht hatte. Der Spanier belegte im Qualifying den ernüchternden siebten Platz und verlor 1,2 Sekunden gegen Pole-Mann Räikkönen, und eine ganze Sekunde gegen Schumacher.

Alonso muss nun fürchten, dass er jetzt mächtig Punkte verliert im WM-Kampf, den er noch mit 17 Punkten anführt. Als der Spanier von der Torte hin zur wartenden Presse kam, wurde sein Lächeln gequälter. Und obwohl seine Stimme cool blieb, massierten seine Finger ungewöhnlich nervös das Kabel des Mikrofons.

Alonso macht plötzlich nicht mehr den souveränen Eindruck von gestern. "Es macht nichts, obwohl sechs Autos vor mir sind, denn ich will sie alle überholen", sagt er zunächst, als wolle er seine Sorgen mit den Worten nieder ringen. Aber schon bald danach muss er zugeben: "Das war kein optimaler Start fürs Wochenende. Es war einer der schlimmsten bisher."

Die Sorgenliste des Spaniers ist lang. "Es ist besonders schwer hier, wenn man als Siebter los fährt, weil die Distanz von der Startlinie in die erste Kurve kürzer ist als auf allen anderen Strecken", sagt er.

Und auch der Überholplan Alonsos ist ganz schön schwer in die Tat umzusetzen. "Ich will aufs Podium, aber ich weiß nicht, ob ich die Ferrari schlagen kann", sagt er. "Und auch Kimi war heute schnell, und dafür gibt es einen Grund. Es wird auch mit ihm schwer."

Noch gestern hatte der Spanier gesagt, dass Renault einen schlechten Job gemacht hat, falls McLaren zwischen den Ferraris und ihm steht. Nun scheint sich genau das zu bewahrheiten. Und das, so ahnt auch Schumacher, ist Ferraris große Chance.