Es werden wieder Briefe geschrieben! Wie es sich gehört eröffnete FIA-Präsident Max Mosley den Briefreigen: Am Samstag teilte er den Teams mit, dass er genug von den endlosen Verhandlungen und Diskussionen habe - zwei Wochen nach dem fruchtlosen Verstreichen der Frist für eine Einigung im Motorenstreit erklärte er das veröffentlichte FIA-Reglement für gültig. Somit werden die Motoren ab 2008 eingefroren!

McLaren-Teamboss Ron Dennis ist von dieser Entwicklung "massiv enttäuscht" - allerdings nicht, weil Mosley seinen Willen bekam, sondern weil man keine Einigung mit den unabhängigen Teams über eine finanzielle Entschädigung finden konnte. "Einige Leute denken immer nur an das nächste Rennen und das nächste Jahr; sie wollen nur einen kurzfristigen Vorteil."

McLaren Mercedes hätte hingegen gesagt: "Okay, wir nehmen einen kurzfristigen Nachteil zum Wohle der F1 in Kauf." Dafür achte man aber auf die langfristige Entwicklung. Aus dieser Sicht kann Dennis sogar verstehen, dass Mosley auf eigene Faust durchgegriffen hat.

"Max glaubt, dass er für die Zukunft der F1 verantwortlich ist", so Dennis, "da sich die Teams nicht einigen konnten, hat er nun eine Entscheidung getroffen. Seine Absichten sind absolut ehrbar und er ist verständlicherweise über viele Leute verärgert."

Norbert Haug betonte derweil abermals, dass die F1 aus seiner Sicht Weiterentwicklung brauche. "Wir müssen mit Max sprechen, um ihn davon zu überzeugen. Selbst wenn ich zu 100% sicher wäre, dass wir den besten Motor hätten, wäre ich gegen eine totale Einfrierung - das ist einfach gegen das Prinzip des Wettbewerbs."

Bei BMW wollte sich Motorsportdirektor Mario Theissen gegenüber motorsport-magazin.com nicht über den Brief von Max Mosley äußern. "Ich habe den Brief einmal quer gelesen, aber ich möchte derzeit nichts dazu sagen." Stattdessen sollen die Hersteller momentan ein eigenes Antwortschreiben an Mosley verfassen.