Gleich nach dem Rennen ging es für Michael Schumacher am Sonntag zurück nach Hause um vor den anstehenden Testfahrten in Le Castellet noch ein paar Tage ausspannen zu können. Der Sieg in Frankreich kam für den siebenmaligen Weltmeister völlig überraschend, umso größer war die Freude danach. Erst am Samstagvormittag beim freien Training hatte der Formel 1 mit der Nummer fünf Feuer gefangen und durch das zusätzliche Problem mit der Kupplung am Auto des Teamkollegen Felipe Massa konnte man bei Ferrari nur wenige Daten sammeln, insbesondere über den Reifenverschleiß auf längere Distanz.

"Wir hatten durchaus unsere Befürchtungen, denn erstens kann man sich nie gewiss sein und zweitens waren die Bedingungen sehr hart", schreibt Schumacher auf seiner Homepage. "Aber am Ende lief alles perfekt - ein Riesen-Kompliment an all die Mechaniker, aber auch die Ingenieure, die mit so wenigen Daten ein so gutes Set-up hinzauberten." Durch seinen zweiten Sieg in Folge nach dem Rennen in Indianapolis konnte Schumacher seinen Punkterückstand auf Alonso von 19 auf 17 verkürzen. Mit nur noch sieben ausstehenden Rennen keine leichte Aufgabe, den Spanier noch vom Gewinn der diesjährigen WM abzuhalten.

"Mühsam ernährt sich das Eichhörnchen", grinste Schumacher. "Von nun an gilt unsere gesamte Konzentration den 17 Punkten, die wir nun noch aufholen wollen. Natürlich wird das schwer, natürlich liegt der Vorteil bei Fernando und seinem Team, aber natürlich ist auch eines klar: sicher ist in der Formel 1 gar nichts." Trotzdem lässt man bei der Scuderia die Träume nicht allzu hoch fliegen. "Das heißt auch, dass wir uns jetzt nicht in falscher Sicherheit wiegen werden - die Rennen in diesem Jahr zeigen doch überdeutlich, dass schon Kleinigkeiten den Ausschlag in die andere Richtung geben können," so Schumacher weiter. "Trotzdem können wir stolz sein darauf, dass wir so gut dastehen, und wir werden genau da weiter arbeiten."

Am Donnerstag und Freitag dieser Woche wird Schumacher in Le Castellet die letzten Testfahrten vor der Sommerpause absolvieren. "Das sind wichtige Testfahrten, denn dort müssen wir die Reifen für die nächsten drei Rennen aussortieren. Danach nämlich beginnt die Testpause", so der Ferrari-Pilot. "Wir möchten auf jeden Fall den positiven Schwung mit zum nächsten Rennen nehmen und dort auch wieder zuschlagen. Ob uns das gelingen wird - mal sehen. Extra-Motivation jedenfalls braucht keiner von uns, wir alle sind höchst motiviert, die WM doch noch für uns zu entscheiden."