"23 punkte sind schnell weg", sagte Renault-Teamboss Flavio Briatore trotz der neuerlichen Pole seines WM-Führenden Fernando Alonso. "Wir wollen den Vorsprung morgen aufstocken."

Die Chancen dafür stehen gut. Mit Michael Schumacher steht der einzige Titelrivale nur auf Startplatz 5 - und sein Auto scheint nicht besonders schnell zu sein. "Wir hatten uns nicht so schlecht erwartet", gestand Technikdirektor Ross Brawn. "Wir wussten schon vorher, dass wir nicht um die Pole mitfahren würden", aber ein bisschen weiter vorne, hätte man den Ex-Champion schon ganz gerne gesehen.

"Das ist nicht zufrieden stellend vor allem wenn man an die WM denkt", stimmte Schumacher zu. "Es war gestern schon sehr schwierig respektable Rundenzeiten zu erzielen, das hat sich heute etwas gebessert, aber eben nicht genug."

Einen kleinen Hoffnungsschimmer machte Brawn aber aus: "Wir hatten einen ordentlichen Speed auf der Geraden und Michael kann bestimmt den ein oder anderen überholen." Darauf setzt auch der siebenfache Weltmeister. "Es gibt Hoffnung, dass wir morgen gewisse Leute überholen könnten, aber dazu muss man trotzdem schneller sein als sie."

Auch die Strategie werde morgen eine "ganz wichtige" Rolle spielen. "Mal sehen wie gut wir da aussehen werden", möchte er allerdings noch keine Prognose wagen. "Wir verfolgen ein bewegliches Ziel - alle verbessern ihre Autos", sagte Ross Brawn über den schwierigen Aufholprozess. "Wir versuchen schneller zu sein, uns fehlt aber eine schnelle erste Runde." Da bekommen die Italiener ihre Bridgestone-Pneus noch nicht auf Temperatur. "Die Reifen sind sehr beständig. Es wird ein interessantes Rennen und in den letzten Jahren war Kanada immer eines der ereignisreichsten Rennen." Vielleicht hilft ja die Ausfallquote den Roten. Auf mehr können Michael Schumacher & Co momentan nicht hoffen.

Genervt ist der Ex-Champion deshalb nicht. "Nein, jeder arbeitet hart und wenn sie gut arbeiten, dann haben sie es auch verdient vorne zu stehen. Da dürfen wir nicht genervt sein."