Was sagst Du zu Deinem Startplatz?

Nick Heidfeld: Ich bin natürlich sehr enttäuscht. Allerdings weiß ich noch nicht, woran es gelegen hat. Die Balance des Autos war nicht optimal, aber sie war auch nicht so schlecht, dass ich mir den Rückstand erklären könnte.

Ging es im 1. Teil noch besser als im 2. Teil?

Nick Heidfeld: Wenn man sich die Positionen ansieht, stimmt das. Aber ich bin bei der selben Rundenzeit geblieben und konnte nichts nachlegen.

Es entsteht momentan so ein bisschen der Eindruck, dass Ihr mit fortschreitender Entwicklung den Anschluss verpasst...

Nick Heidfeld: Angesichts des Rennens in Imola und des Ergebnisses heute, sieht es bestimmt so aus. Aber bei Jacques lief es heute nicht schlecht. Er kam sogar in die Top10. Man kann also nicht sagen, dass wir momentan den Anschluss verlieren.

Wie wollt Ihr Euch weiter verbessern, wenn die Rennen jetzt dicht auf dicht gedrängt sind?

Nick Heidfeld: Natürlich wünscht man sich, dass alles perfekt läuft, wenn so viele Rennen hintereinander anstehen. Das ist aber für alle gleich. Hier hatten wir bei der Aerodynamik nicht viel Neues, dafür auf der Motorenseite. Im Windkanal läuft es aber immer besser: Wir können ihn besser ausnutzen und haben mehr Leute dafür.

Spürst Du den Unterschied zwischen der alten und der neuen Motorausbaustufe?

Nick Heidfeld: Wenn man direkt hintereinander mit beiden fahren würde ja. Aber mit zwei Wochen zwischen den Rennen merkt man keinen Unterschied. Der Prüfstand sagt, dass wir mehr Leistung haben, aber als Fahrer ist der Unterschied nicht groß genug um das zu spüren.

Was ist jetzt im Rennen drin?

Nick Heidfeld: Jacques ist in einer guten Ausgangslage, um in die Punkte zu fahren. Für mich wird es schwierig von P13 nach vorne zu kommen. Es ist aber möglich. Wir haben dieses Jahr schon genügend Rennen gesehen, bei denen wir von verhältnismäßig schlechten Positionen noch nach vorne gekommen sind.

Überrascht es Dich, dass Jacques momentan so gut unterwegs ist?

Nick Heidfeld: Es ärgert mich, dass es bei mir so schlecht läuft. Wenn dann der Teamko0llege vor einem steht, ist das noch ein bisschen schlimmer. Ich hätte nicht erwartet, dass er so stark ist.

Läuft es bei ihm so gut oder bei Dir eher schlecht?

Nick Heidfeld: Es trifft wohl beides zu. Er ist hier ein gutes Qualifying gefahren und bei mir läuft es aus irgendeinem Grund nicht. Jetzt müssen wir herausfinden wieso. Für mich ist das eine recht neue Situation, da ich schon einige Jahre dabei bin und noch nie das Problem hatte nicht zu wissen, warum es momentan nicht läuft. Ich bin derzeit etwas ratlos.

Die Pole-Zeit von heute ist auf dem Niveau Deiner Pole des Vorjahres...

Nick Heidfeld: Es ist nicht nur heute, sondern schon die gesamte Saison erstaunlich wie schnell die Rundenzeiten sind. Das hätte ich nicht erwartet. Ich ging davon aus, dass wir durch die V8-Motoren mehr Zeit verlieren würden. Durch die verbesserte Aerodynamik und die größere Reifenentwicklung haben wir die Zeit aber schon wieder reingeholt.

Hast Du Bedenken wegen der erhöhten Kurvengeschwindigkeiten?

Nick Heidfeld: Nein, sie liegen noch im vertretbaren Bereich. Durch den V8 wollte man die Geschwindigkeiten drücken, was jedoch nicht geglückt ist. Also muss man wohl erneut einschreiten. Mit dem geplanten Einheitsreifen dürften die Zeiten wieder langsamer werden.

Am Pressegespräch nahm für motorsport-magazin.com Karin Sturm teil.