Gerhard Berger ist wieder da - bei der FIA-Pressekonferenz sitzt der sympathische Tiroler und 50 Prozent-Eigner der Scuderia Toro Rosso neben den Teamgranden Flavio Briatore, Ron Dennis, Aguri Suzuki und Jean Todt.

Berger wird sogleich mit einer brandheißen Frage konfrontiert: Der sechste Platz von Tonio Liuzzi im zweiten freien Training hat die Diskussionen rund um die gedrosselten V10-Motoren neu angeheizt. Berger sagt dazu: "Wir haben hier bereits getestet, kamen also bereits mit einem fertigen Setup hier her. Zudem haben wir natürlich auch einen neuen Reifensatz eingesetzt." Zudem müsse man im Gegensatz zu den anderen Teams nicht so sehr mit den Runden geizen. "Wir hatten heute sicher einen gewissen Vorteil", gibt Berger offen zu. Allerdings versteht er die Regelung anders als manch andere: "So wie ich es verstehe, ist das Ziel der FIA, diesen Motor so zu reglementieren, dass er konkurrenzfähig ist."

Gerhard Berger präzisiert: "Ich bin zu hundert Prozent sicher, dass wir nicht den besten Motor haben. Aber wir haben auch sicher nicht den schlechtesten. Und ich glaube nicht, dass die FIA zum Ziel hatte, den V10 zum schlechtesten Motor zu machen - ich denke, dieser Motor sollte eine faire Chance erhalten." Daher denke er, dass diese Diskussion rund um einen angeblichen Vorteil für den V10 falsch sei, fügte Berger hinzu. Und: Wenn man die Topspeed-Werte betrachten würde, könne man von einer fairen Lösung sprechen.

Jean Todt glaubt daran, dass Bridgestone davon profitiere, dass nun auch andere Teams wie Toyota oder Williams mit den japanischen Pneus fahren. "Sie müssen nicht mehr nur auf uns hören, wenn sie ihre Reifen entwickeln", sagt Todt. Der Franzose bestätigt zudem, dass es eine freiwillige Testbeschränkung für 2006 gibt, die sich auf 36 Tage in der Saison beläuft. "Ich denke, dass es 36 sind, bin mir aber nicht sicher", verblüfft Todt.

Aguri Suzuki wiederholt gleich viermal, dass es "sehr schwierig" gewesen sei, sein Team auf die Beine zu stellen. Und wann wird man den ersten eigenen Super Aguri-Boliden zu Gesicht bekommen respektive wann wird dieser seinen ersten GP-Einsatz erleben? Das sei "derzeit sehr schwierig zu sagen", antwortet Suzuki.

Flavio Briatore sieht den aktuellen Bahrain-GP als "zwanzigstes Rennen von 2005" - er will damit sagen, dass sich die Stimmung im Team nicht geändert habe. Dass die WM nun in Bahrain beginnt, entlockt ihm die Bemerkung: "Irgendwo müssen wir ja beginnen, oder?"

Ron Dennis klärt einen Kollegen der Bahrain Tribune auf, was es mit den dritten Autos auf sich hat. Und er stellt richtig, dass es bei McLaren keine Motorwechsel gibt: "The engines are fine."

Die wirklich großartige Beobachtung jedoch liefert Briatore: "Im letzten Jahr starteten wir in Australien, jetzt starten wir in Bahrain. Wir sind alle ein Jahr älter geworden - aber darüber hinaus kann ich keine Veränderungen sehen."