Der Februar begann in der letzten Woche genauso wie der Januar geendet hatte: Mit Testfahrten auf dem Circuit Ricardo Tormo vor den Toren Valencias. In dieser Woche zieht der F1-Tross weiter in den Süden Spaniens. Dort setzen die Teams ihre Tests auf dem Circuito de Jerez fort. Allerdings werden auch in Silverstone und Fiorano die Motoren heulen.

Renault: Von der Präsentation auf die Strecke

Der neue R26 gab in der ersten Testwoche dieses Jahres in Jerez sein Testdebüt. In dieser Woche kehrt Renault nach Südspanien zurück, um dort von Mittwoch bis Samstag an vier Tagen mit beiden Stammpiloten zu testen. Während Giancarlo Fisichella und Fernando Alonso an den ersten drei Tagen ihr normales Testprogramm fortsetzen werden, steht am Samstag wieder einmal ein Michelin-Regenreifentest an. In der vergangenen Woche konzentrierte sich das Team nach dem offiziellen Launch in Monaco am Dienstag auf das Abspulen von Rennsimulationen in Valencia. Zudem wurde an den Reifen gearbeitet und Boxenstopps geübt. Neben Fernando Alonso, der an allen drei Testtagen die Bestzeit markierte, saß Heikki Kovalainen im neuen Auto.

McLaren setzt die Arbeiten am MP4-21 in Jerez fort., Foto: Sutton
McLaren setzt die Arbeiten am MP4-21 in Jerez fort., Foto: Sutton

McLaren: Von der Rotation im Cockpit

Die amtierenden Vizeweltmeister sind in dieser Woche an den gleichen vier Tagen wie Renault in Jerez aktiv. Allerdings bringen sie wie gewohnt alle vier Fahrer zum Einsatz: Am Mittwoch beginnen Juan Pablo Montoya und Gary Paffett den Jerez-Test. Danach übernimmt Kimi Räikkönen am Donnerstag den MP4-21 des Kolumbianers und fährt an der Seite des DTM-Champions. Am Freitag werden die beiden Testfahrer den offiziellen Teil des Tests abschließen, bevor am Samstag der erfahrene Pedro de la Rosa den Regenreifentest übernehmen wird. Bei den zurückliegenden Valencia-Tests machte Montoya einige Fortschritte am neuen Auto aus, welches aber immer noch meistens am Ende der Zeitenlisten anzutreffen war. Nicht viel besser sah es bei der Zuverlässigkeit der verwendeten Modelle vom Typ MP4-21 und MP4-20 aus.

Ferrari: Von Spanien nach Italien

Der neue 248 F1 scheint schlechtes Wetter magisch anzuziehen: Nachdem sein Debüt bei kühlen Temperaturen in Fiorano stattgefunden hatte, wurde auch der erste richtige Test in Mugello von kalten Wetterverhältnissen beeinträchtigt. Aus diesem Grund wechselte man ins vermeintlich sonnige Barcelona, wo man jedoch am ersten Tag Regen und am zweiten sogar Schnee antraf. Der Testtag fiel folglich komplett ins Wasser. Nur wenig besser begann die Testwoche in Valencia: Der erste Tag war stark verregnet und sorgte bei Startgasttester Valentino Rossi für eine lange Wartezeit sowie einen Dreher in der ersten Runde. Nachdem die restlichen Testtage weitestgehend gut verliefen und sich Michael Schumacher mit den Fortschritte zufrieden zeigte, geht es diese Woche zum nächsten Anlauf in die Heimat: Ferrari beginnt schon am Montag seine Tests auf der Haus- und Hofteststrecke in Fiorano. Am Steuer sitzt zunächst Felipe Massa.

Ralf sitzt ab Mittwoch wieder im Auto., Foto: Sutton
Ralf sitzt ab Mittwoch wieder im Auto., Foto: Sutton

Toyota: Vom Testen bis zum Abwinken

Seit dem Ende des Testverbots im November ist Toyota ununterbrochen mit seinem neuen TF106 auf den Teststrecken dieser F1-Welt unterwegs. Da verwundert es kaum, dass die Weiß-Roten auch in dieser Woche an drei Tagen von Dienstag bis Donnerstag in Jerez zugegen sind. Am Steuer der beiden TF106 werden zunächst die zwei Testfahrer Ricardo Zonta und Olivier Panis Platz nehmen. Danach übernehmen ab Mittwoch die zwei Stammfahrer Ralf Schumacher und Jarno Trulli. Den Valencia-Test schloss das Team mit zufriedenen Mienen ab. Vor allem bei den unaufhörlichen Reifentests mit dem neuen Partner Bridgestone erzielt man immer mehr Fortschritte. Mitte Februar erwartet uns das Debüt des endgültigen Aerodynamik-Kits für den Saisonauftakt in Bahrain.

Williams: Von einem guten Debüt

Wie in den letzten Jahren üblich gab der neue Williams sein Debüt auf dem Circuit Ricardo Tormo in Valencia. Am Montag war es Nico Rosberg dem im Rahmen von Filmaufnahmen des Teams die Ehre des Shakedowns zuteil wurde. Im Laufe der Woche wechselten sich Rosberg und Mark Webber im neuen FW28 ab. Alexander Wurz musste vorerst mit einem FW27C Vorlieb nehmen. Ab dem anstehenden Jerez-Test kommt aber auch der Österreicher in den Genuss des neuen Boliden. Dann nämlich steht dem Team ein zweiter FW28 zur Verfügung. Diesen teilen sich zunächst Wurz und Rosberg, bevor sich die drei Piloten im Laufe der drei Testtage abwechseln. Der vierte Mann Narain Karthikeyan ist vorerst nicht für einen Testeinsatz vorgesehen.

Auch Honda trainierte Boxenstopps und Rennsimulationen., Foto: Sutton
Auch Honda trainierte Boxenstopps und Rennsimulationen., Foto: Sutton

Honda: Vorne dabei

Wie in ihrer Debütwoche präsentierten sich die beiden RA106 auch in Valencia sehr konkurrenzfähig. Jenson Button, Rubens Barrichello und Anthony Davidson absolvierten hauptsächlich Long Runs um die Reifen und den Motor zu testen, konzentrierten sich aber auch auf Renn- sowie Qualifying-Simulationen. In Jerez setzt das Team in dieser Woche an drei Tagen ab Dienstag auf das Stamm-Duo B&B.

Red Bull Racing: Volle Kühlung

Nachdem das Team bei den Tests in Valencia Fortschritte bei den allgegenwärtigen Belüftungsproblemen der bisherigen Tests erzielt haben möchte, wird in dieser Woche ab Dienstag in der Heimat getestet: RBR zieht sich ins Home of British Motor Racing zurück und dreht seine Runden alleine in Silverstone. Das zweite und dritte RB2-Chassis werden jedoch erst beim folgenden Test in Barcelona einsatzfähig sein.

BMW Sauber: Von Valencia nach Jerez

Reifentests, Aerodynamik- und Setuparbeiten sowie viele, viele Long Runs: So sah das Testprogramm von Jacques Villeneuve, Robert Kubica und Nick Heidfeld in der letzten Woche aus. Ab Mittwoch verlegen sie dieses Programm einige hundert Kilometer südlich: Dann geht es in Jerez de la Frontera auf die Teststrecke. Diesmal beginnen beide Stammpiloten den Test. Am Freitag wird Villeneuve durch den Polen Robert Kubica ersetzt.

Grünes Licht für den M16., Foto: Sutton
Grünes Licht für den M16., Foto: Sutton

MF1 Racing: Vom Roll-Out zum 1. Test

Am Freitagmorgen wurde der neue M16 in Silverstone vorgestellt. Am Freitagnachmittag drehte er mit Christijan Albers am Steuer seine ersten Runden auf dem Heimkurs der Midland-Truppe, deren Fabrik im wahrsten Sinne des Wortes über die Straße liegt. Die große Testzurückhaltung der letzten Wochen und Monate legen die Midland-Mann in dieser Woche ab: Gleich an vier Tagen wird von Dienstag bis Freitag in Jerez Gas gegeben. Das Fahreraufgebot ist dabei wenig kompliziert: An allen vier Testtagen sitzen die beiden Stammpiloten Christijan Albers und Tiago Monteiro im Cockpit.

Scuderia Toro Rosso: Von alten Traditionen

Gemäß der bisherigen Testphilosophie ist die Scuderia Toro Rosso auch in dieser Woche nur an zwei Tagen mit jeweils einem Auto aktiv. Dieses Auto wird erneut ein RB1 des Schwester-Teams sein. Die Testarbeit teilen sich die beiden Stammfahrer Tonio Liuzzi und Scott Speed brüderlich auf. Dabei treffen sie erstmals auf die wohl größten Konkurrenten von MF1 Racing. Diese hatten sich zuletzt abermals lautstark über die gedrosselten Cosworth-V10 der Jungbullen beschwert. Das erste Kräftemessen kann beginnen...

So soll der SA05 aussehen., Foto: Sutton
So soll der SA05 aussehen., Foto: Sutton

Super Aguri F1: Von viel zu viel Arbeit in viel zu wenig Zeit

Neues von Super Aguri: Am 14. Februar soll der auf einem vier Jahre alten Arrows A23 basierende modifizierte SA05 sein Debüt in Silverstone geben. Obwohl das Team bislang noch keinen Fahrer bestätigt hat, wird davon ausgegangen, dass Takuma Sato den zweiten Sommer des Autos einläuten wird. Der selbst entworfene SA106 soll hingegen erst zum Europa-Auftakt der anstehenden Saison bereit sein. Der erste Konkurrenzvergleich des Rennstalls wird vom 21. bis 23. Februar auf dem Circuit de Catalunya steigen. Dann möchte die Truppe zum ersten Mal gegen die anderen zehn Teams antreten. Und zwar an jenem Ort, an dem auch der SA106 sein Renndebüt geben soll.