Die Formel 1 braucht einen kleinen Neustart in der Saison 2024, so viel steht fest. Warum das passieren soll, warum Red Bull diesmal zu schlagen sein soll - dafür gibt es einige Gründe, glaubt die Redaktion von Motorsport-Magazin.com. Und listet ihre Gründe, warum wir uns alle auf das neue Jahr freuen können.

Alle gegen Red Bull: So stehen die Chancen für 2024

Konzeptwechsel!
von Christian Menath
Ich bin ein Träumer, ich habe Hoffnung. Hoffnung darauf, dass 2024 kein Spaziergang mehr für Max Verstappen wird. Womit ich meinen Optimismus begründe? Konzeptwechsel. Mercedes und Ferrari begannen schon während der Saison 2023, aber sie hatten aufgrund der Architektur ihrer Autos nicht die Möglichkeiten, das Konzept komplett zu wechseln. 2024 können die grundlegenden Fehler ausgemerzt werden. Das Reglement ist so restriktiv, dass Red Bull hoffentlich kein Quantensprung mehr gelingt. Das sollte die Aufholjagd erleichtern.

Alljährlicher Neuanfang
von Isabelle Grasser
Das Beste an einer neuen F1-Saison ist, dass alle Fahrer und Teams wieder bei null Punkten stehen. Kein Fahrer hat die WM bereits haushoch für sich entschieden, oder die Erwartungen an ihn mit Füßen getreten. Es muss erneut gekämpft und abgeliefert werden. Eine frische Saison bietet immer die Chance für Überraschungen. Welches Team konnte die Winterpause optimal nutzen? Bleibt alles beim Alten, oder bringt 2024 Veränderung ins Feld? Das Schöne ist, wir wissen es noch nicht, aber die neue Saison wird es uns zeigen. Und darauf freue ich mich von Jahr zu Jahr wieder.

Alle gegen Red Bull
von Rebekka Bauer
Die Liste der Red-Bull-Herausforderer ist 2024 lang. Einige sehenswerte Duelle (Alonso in Monaco, Leclerc in Las Vegas) waren - bis auf Singapur - in der vergangenen Saison die Spitze des Eisbergs. Im dritten Jahr der neuen Ära könnte es aber endlich wieder spannend werden. Das Feld sollte noch enger zusammenrücken. Die Hoffnung lebt. Ob es gelingt, ist eine andere Frage. Seit 2022 tönte bei 38 von 44 Rennen die österreichische Nationalhymne. Und dann wäre da noch Max Verstappen. Aber selbst, wenn es niemand schafft, Red Bull zu stürzen - die Vorzeichen stehen gut für einen epischen Kampf.

(Ein) Gegner für Max Verstappen
von Carina Teifelhard
Max Verstappen braucht einen Gegner! Mehrere Herausforderer wären nach seiner dominanten Saison wahrscheinlich zu viel verlangt. Natürlich verdient seine Leistung den größten Respekt, trotzdem hoffe ich, dass er in der kommenden Saison nicht mehr einsam seine Kreise ziehen wird, sondern Druck von hinten bekommt. Dann können auch mal wieder andere Fahrer vom obersten Treppchen winken. Und das vorzugsweise wegen konkurrenzfähiger Autos und nicht nur, weil sich Verstappen oder Red Bull einen Fehler erlaubt haben.

Max Verstappen und Lando Norris in Silverstone
Wer muss 2024 wem gratulieren?, Foto: Getty Images / Red Bull Content Pool

Ferrari & McLaren, ihr seid gefragt!
von Markus Steinrisser
Es ist sehr schwierig, ein solches Level, wie Red Bull es 2023 erreicht hat, über mehrere Jahre hinweg zu halten. Darauf vertraue ich jetzt einmal, aber auch auf die letzten Rennen von McLaren und Ferrari. Zumindest diese beiden Teams scheinen endlich begriffen zu haben, was sie tun. Beide haben aber einen steilen Berg zu erklimmen: McLaren ist immer noch im Aufbau, und Ferrari muss den Konzeptwechsel finalisieren. Wenn es aber einer der beiden auf die Reihe bekommt ...

McLaren-Siege
von Tobias Mühlbauer
Ich gebe es offen zu: Ich glaube nicht daran, dass irgendein Team Red Bull wirklich in einen WM-Kampf verwickeln kann. Von all den potenziellen Herausforderern glaube ich am meisten an McLaren, und das nicht nur weil ich Fan des Teams bin. Ich hoffe, dass Lando Norris und Oscar Piastri wenigstens auf bestimmten Strecken Max Verstappen den Sieg streitig machen und damit ihre ersten Grand-Prix-Siege einfahren können. Außerdem freue ich mich wie jedes Jahr darauf, zu sehen, was Fernando Alonso wieder auf den Asphalt und ins Teamradio zaubert.

Nächste Runde im Fahrer-Karussell
von Florian Niedermair
Keine Rookies, keine neuen Strecken, kaum Regeländerungen. 2024 macht es einem irgendwie schwer, in dieser Kategorie eine brauchbare Antwort zu finden. Der Kampf um den zweiten Platz in der Konstrukteurs-WM verspricht spannend zu werden, aber das Ergebnis interessiert - abgesehen vom Geldbeutel der Teams - sowieso schnell niemanden mehr. Das gilt aber nicht für den Fahrermarkt. 14 Verträge laufen nach 2024 aus. Sergio Perez sitzt auf dem Schleudersitz, Audi bringt Bewegung ins Mittelfeld und droht die weiteren Dominosteine zu Fall zu bringen.