Die Bestzeit im 3. Freien Training zum Las Vegas GP geht an George Russell. Der Mercedes-Pilot umrundete den 6,201 Kilometer langen Kurs entlang des legendären Strips in 1:34,093 Minuten. Repräsentativ ist das Ergebnis der Qualifying-Generalprobe aber nicht: In der entscheidenden Phase der Zeitenjagd schlug Alexander Albon leicht ein, die Session wurde fünf Minuten vor dem eigentlichen Ende abgebrochen [siehe Zwischenfälle].

Das Ergebnis: Weil sich die Strecke stetig verbesserte und die Teams unterschiedliche Programme fuhren, ist die Ergebnisliste wild durcheinandergewürfelt. Auf den weichen Reifen setzte sich Russell durch. Vier Zehntelsekunden war er schneller als Oscar Piastri auf Rang zwei. Auf Rang drei konnte Logan Sargeant die gute Williams-Form bestätigen. Der US-Amerikaner landete sogar wenige Tausendstel vor Weltmeister Max Verstappen und dessen Red-Bull-Teamkollegen Sergio Perez.

Alexander Albon fuhr vor seinem Unfall auf Rang sechs vor Fernando Alonso im Aston Martin. Lewis Hamilton, Valtteri Bottas und Kevin Magnussen komplettierten die Top-10. Nico Hülkenberg wurde Zwölfter. Die beiden Ferrari-Piloten Charles Leclerc und Carlos Sainz hatten sich bis zum Ende der Session auf Longruns auf den Medium-Reifen konzentriert und landeten aufgrund des Abbruchs nur auf den Rängen 16 und 17. Kurz vor dem Abbruch befand sich Leclerc auf Bestzeitkurs.

Die Zwischenfälle: Kevin Magnussen und Charles Leclerc kamen sich gleich mehrfach ins Gehege. Zunächst hielt der Ferrari-Pilot seinen Haas-Kollegen auf. Leclerc startete seine schnelle Runde gerade, als Magnussen seine beendete. Der Däne lief kurz vor der Zielkurve auf Leclerc auf und musste vom Gas gehen.

Wenig später fuhr Magnussen in Kurve fünf geradeaus. Als er wieder zurück auf die Strecke kam und nur langsam Fahrt aufnahm, lief Leclerc in Kurve sieben auf ihn auf. Beinahe wäre es dabei zur Kollision gekommen. In Kurve neun kamen sich die beiden noch einmal bedrohlich nahe.

Fünf Minuten vor dem eigentlichen Ende der Session musste Rennleiter Niels Wittich das Training mit Rot unterbrechen. Alexander Albon war am Ausgang von Kurve fünf mit dem linken Hinterrad angeschlagen. Der Reifen löste sich dadurch von der Felge und rollte über die Strecke. Albon musste seinen Williams in der nächsten Auslaufzone abstellen. Weil die Uhr im Training bei Zwischenfällen nicht angehalten wird, wurde die Session nicht mehr aufgenommen.

Wie schon am Trainingstag hatten die Piloten die gesamte Session über Schwierigkeiten damit, die richtigen Bremspunkte zu finden. Vor allem in den Kurven 4, 12 und 14 sah man zahlreiche Verbremser. Die Zwischenfälle blieben aber - abgesehen von Albon - ohne Konsequenzen. In den großzügigen Auslaufzonen konnten die Fahrer in Ruhe wieder umdrehen.