Das Formel-1-Rennen in Ungarn war am Ende doch eine klare Angelegenheit für Max Verstappen und das obwohl der Red-Bull-Pilot im Qualifying hinter Lewis Hamilton nur auf der zweiten Position landete. Doch, dass der Weltmeister ein Rennen gewinnt, ist nichts neues mehr. Wer sind außer ihm die großen Gewinner des Wochenendes? Und wer sind die großen Verlierer?

Gewinner: McLaren

Der McLaren kann es auch auf langsameren Strecken. Nachdem das Team aus Woking in Silverstone sensationell auf das Podium fuhr, konnte man in Ungarn den ultimativen Beweis antreten, dass es nicht nur die Strecke war, die den MCL60 zu einem Spitzenauto machte. Auf dem Hungaroring wurden Lando Norris und Oscar Piastri nicht mehr so hoch gehandelt. Dennoch zählte das Auto mindestens zu den drei Schnellsten im Feld. Mit McLaren ist im Moment auf jeder Strecke zu rechnen, wohl auch am nächsten Wochenende in Spa.

Gewinner: Sergio Perez

Crash im Training und dann erneut ein deutlich schlechteres Qualifying als Max Verstappen. Wieso zählt Sergio Perez dennoch zu den Gewinnern des Wochenendes? Weil sich der Mexikaner mit einer starken Aufholjagd im Rennen wieder rehabilitierte und das mit einer Reihe an teils beeindruckenden Überholmanövern. Jetzt müsste nur noch das Qualifying klappen, der erste Q3-Einzug seit Miami war zumindest ein Schritt in die richtige Richtung.

Gewinner: Daniel Ricciardo & Red Bull

Der Rauswurf von Nyck De Vries sorgte für viel Kritik. Doch Daniel Ricciardo hat sich und vor allem den Entscheidungsträgern bei Red Bull bereits am ersten Wochenende recht gegeben. Der Australier erwies sich im Qualifying als besserer AlphaTauri-Pilot und im Rennen als Reifenflüsterer, indem er die Medium-Reifen 39 Runden lang durchbrachte und dabei lange schnellere Zeiten fuhr als Tsunoda auf deutlich jüngeren Mediums.

Verlierer: Yuki Tsunoda

Yuki Tsunoda stand seit Saisonanfang bei AlphaTauri unter Druck und der Rauswurf von Nyck De Vries machte es nicht einfacher. Erst recht nicht die Begründung dahinter, dass man von Anfang an erwartet hätte, dass der Rookie auf einem Level mit dem Japaner fahren würde. Ein Vertrauensbeweis des Teams sieht anders aus. Mit dem Rennwochenende in Österreich tat er sich in dieser Hinsicht keinen Gefallen. Wie schon im vorherigen Absatz erwähnt: Daniel Ricciardo war der schnellere Pilot im RB-Juniorteam - zweieinhalb Jahren Erfahrung im AlphaTauri zum Trotz.

Verlierer: Aston Martin

Die Formel 1 ist 2023 ab Platz 2 äußerst volatil. Aber gleichzeitig mit dem Aufstieg von McLaren wurde der Abwärtstrend von Aston Martin offenkundig: Das Silverstone-Team war in Ungarn wieder zurück im Mittelfeld angekommen. Die Aufbruchstimmung und die Spitzenpace von Saisonanfang ist verflogen. Fernando Alonso, bei Misserfolg nicht unbedingt für Geduld bekannt, machte nicht nur Pirellis neue Reifenkonstruktion dafür verantwortlich. Er brachte auch offen Kritik an der langsamen Fahrzeug-Entwicklung an.

Verlierer: Alpine

Die Ausgangslage war für das französische Team nach vielen Problemen auf den Medium-Reifen vor dem Rennen bescheiden. Doch schlechter hätte es nach Kurve 1 dennoch nicht laufen können. Nach nur zwei Runden waren Pierre Gasly und Esteban Ocon ausgeschieden. Beide aus dem Rennen genommen durch eine Kollision, an der sie keine Schuld trugen. In der Formel-1-Saison 2023 ist es nur ein weiteres Kapitel in der Misere des Rennstalls aus Enstone. Mit McLaren mischt zudem auch noch jenes Team die Spitze auf, das in den ersten Saisonrennen ihr Hauptkonkurrent war. Bei Alpine zeichnet sich ein derartiger Leistungssprung derzeit nicht ab.

Verlierer: Alfa Romeo

Im Gegensatz zu Alpine hatte Alfa-Sauber in der Startaufstellung eigentlich alle Trümpfe in der Hand, um ein gutes Resultat einzufahren. Doch die beiden Alfa-Piloten machten in Kombination mit einem technischen Problem bei Guanyu Zhou bereits auf den ersten Metern diese Chance zunichte. Zhou durch seinen katastrophalen Fehler in Kurve 1, der eine Kettenreaktion einleitete und Valtteri Bottas durch eine etwas passive Fahrweise auf der ersten Runde, die ihn früh aus den Punkten warf. Im Endeffekt erholte sich das Team von diesen miesen ersten Kurven nicht mehr: Null Punkte hat sich die Pace des Autos nicht verdient, die Fahrer aber umso mehr.