192 Tage nach seinem letzten Grand Prix in Abu Dhabi und dem Ende seiner Formel-1-Karriere kehrt Sebastian Vettel in den Wettbewerb zurück - allerdings nicht auf der Rennstrecke, sondern als Teil des neuen SailGP Team Germany.

"Ich freue mich sehr, Teil des Team Germany zu sein", sagte Vettel bei der Präsentation des Teams in Düsseldorf. "Es gibt viele Parallelen zwischen der F1 und dem Segelsport. Die Boote sind faszinierend und die Geschwindigkeiten auf dem Wasser unglaublich hoch. Auf dem Wasser fühlen sich die Speeds ganz anders an als an Land. Die Rennen sind spannend und ich freue mich, mit einer motivierten Gruppe junger Segler und Seglerinnen nah dran zu sein."

Gleichzeitig versucht die Segelserie SailGP, ein besonderes Augenmerk auf ein Thema zu legen, das Vettel schon zu seiner Formel-1-Zeit sehr am Herzen lag: die Nachhaltigkeit. "Die Serie ist nicht nur mit Windkraft unterwegs, sondern bemüht sich auch, beim Thema Nachhaltigkeit im Sport neue Maßstäbe zu setzen", so Vettel. "Es gibt viele Events in aller Welt, zu denen hoffentlich viele Leute kommen, aber das bringt auch eine Verantwortung mit sich."

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Vettels SailGP Team setzt auf Nachhaltigkeit

In der Geschichte der SailGP geht 2023 erstmals eine deutsche Crew an den Start - es ist die zehnte Nation in der Segelserie. Neben Vettel ist auch der zweifache Olympia-Bronzemedaillengewinner im Segeln Erik Heil im Team involviert. Gemeinsam mit dem Teambesitzer Thomas Riedel bringen sie das deutsche Team an den Start. Der Start in die vierte Saison der Serie findet am 16. und 17. Juni am Navy Pier in Chicago statt.

Vettel und Riedel kennen sich schon lange und wollen beide eine aktive Rolle im Management des Teams übernehmen. Heil, der sowohl bei den Olympischen Spielen 2016 in Rio als auch 2020 in Tokio olympische Bronzemedaillen gewonnen hat, wird den F50 Hightech Katamaran steuern. Die foilenden F50 Katamarane erreichen auf ihren Tragflächen (Foils) Geschwindigkeiten von fast 100 km/h.

"Wenn etwas Spannendes geschieht, wollen die Leute ein Teil davon werden", sagte Vettel. "Viele Menschen sprechen über Nachhaltigkeit, aber sobald man ihnen dann Fragen stellt, erhält man nicht immer auch eine Antwort. Es ist sehr aufregend, mehr darüber zu lernen und den Wettbewerb zu verstehen. Jeder Athlet möchte gewinnen, genauso ist es mit der Impact League."

Besagte Impact League ist eine zweite, parallellaufende Saison-Wertung, in deren Rahmen die klimapositiven Maßnahmen der Teams ermittelt werden. Neben dem sportlichen Sieger gibt es auch einen guten Zweck dahinter, um die Menschen zu inspirieren und die richtigen Werte zu repräsentieren, so Vettel. "Vor mir liegt eine steile Lernkurve und ich möchte dazulernen, ich bin aus vielen Gründen fasziniert davon und hoffe, dass ich meinen Teil dazu beitragen kann."