2023 hat begonnen, und der Countdown zur neuen Formel-1-Saison läuft. Nachdem Max Verstappen im Vorjahr mit relativer Leichtigkeit zum zweiten WM-Titel fuhr, verspricht das neue Jahr als zweites der neuen Aerodynamik-Regeln aber mehr Spannung.

Das glaubt auf jeden Fall die Redaktion von Motorsport-Magazin. Hier grassiert schon die große Vorfreude. Auf einen (hoffentlich) engen WM-Kampf, aber auch auf die Debütanten, auf Fernando Alonso bei Aston Martin, und mehr - das sind die größten Freuden und Wünsche.

Durchbruch der neuen Formel-1-Regeln

Jahr 2 der neuen Regeln
Christian Menath
Zu Beginn der neuen Ära war alles spannend: Die neuen Autos, neues Racing, ein neues Kräfteverhältnis. Allerdings war die WM viel zu früh entschieden. Nächstes Jahr ist nicht mehr alles neu, aber normalerweise werden die Abstände zwischen den Teams bei stabilem Reglement kleiner. Dazu gibt es das Aerodynamik-Malus-System, das ebenfalls dafür sorgen sollte, dass die Teams näher zusammenrücken. Nicht zu vergessen auch der Cost Cap: Je länger er da ist, umso stärker wirkt er. Und er funktioniert dann hoffentlich auch ohne große Diskussionen und Strafen…

Ein engeres Feld?
Tobias Mühlbauer
Die Saison 2022 litt eindeutig unter der Dominanz von Max Verstappen und Red Bull, das konnten auch durchaus gute Einzelrennen nicht geradebiegen. Nun heißt es zu hoffen, dass die Teams und Verantwortlichen der Formel 1 recht behalten werden. Sie behaupten unisono, dass das Feld im Verlauf der neuen Regeln enger zusammenrücken wird. Besonders wichtig wäre dabei nicht nur ein Herausforderer für Red Bull, sondern auch, dass das Mittelfeld näher zur Spitze rückt. Mit Lando Norris in Imola war 2022 nur ein einziger Podestplatz nicht aus dem Trio Red Bull, Ferrari und Mercedes. Dies ändert sich 2023 hoffentlich.

Formel 1 Wünsche für 2023: Mehr Sieger, weniger Schmuck-Drama (04:33 Min.)

Spannung
Florian Niedermair
Mein Highlight 2023? Las Vegas! Nein, Spaß beiseite: Nichts könnte mir mehr gestohlen bleiben als dieser Protz-Grand-Prix in einer künstlichen Wüstenstadt ohne Motorsporttradition und mit Ticketpreisen, die sich ein normaler Mensch wahrscheinlich nicht einmal dann leisten kann, wenn er im Caesars Palace beim Roulette auf die richtige Zahl setzt. Was ich allerdings hoffe, ist, dass die WM in Las Vegas noch nicht entschieden ist und es bis zum Saisonfinale spannend bleibt. Niemand sieht gerne eine Saison, in der der Weltmeister schon Monate vor dem letzten Rennen feststeht. Es muss ja nicht gleich so kontrovers zugehen wie 2021.

Die Formel 1 soll wieder unberechenbar werden!

Wild Factor
Stephan Heublein
Was ich mir 2023 von der Formel 1 wünsche? Was wir jetzt noch nicht wissen! Ja, ein Dreikampf zwischen Red Bull, Ferrari und Mercedes wäre fantastisch. Klar, eine WM-Entscheidung im letzten Rennen, auf der letzten Runde, ganz gemäß dem Reglement, wäre ein Traum. Aber was mich jedes Jahr der neuen Saison entgegenfiebern lässt, sind all die verrückten Überraschungen und unerwarteten Ereignisse, von denen wir jetzt noch nicht mal zu träumen wagen! Jede Formel-1-Saison bringt ihre eigenen irrwitzigen Geschichten hervor, die sich selbst die kühnsten Autoren nicht ausdenken könnten. Wie sagt unser Christian immer so schön? "Es ist angerichtet" – wir wissen es nur noch nicht.

Sensationen wie der Sieg von Esteban Ocon 2021 fehlten im letzten Jahr, Foto: LAT Images
Sensationen wie der Sieg von Esteban Ocon 2021 fehlten im letzten Jahr, Foto: LAT Images

Mehr Teams auf dem Podium
Carina Teifelhard
Die Formel 1 startete 2022 in eine neue Ära. Der große Wunsch? Mehr Überholmanöver. Dabei sollten die neuen Boliden insbesondere das Hinterherfahren erleichtern. Der Regelumbruch war hier ein voller Erfolg. Nur auf dem Podium nicht. Denn hier gab es in der gesamten Saison nur vier Teams, die sich über einen Pokal freuen konnten. Im vergangenen Jahr feierten noch doppelt so viele Teams einen Podiumsplatz. 2023 bleibt also nur zu hoffen, dass sich mehr Fahrer den Top-Teams auf dem Podium anschließen.

Nur Lando Norris schaffte als Mittelfeld-Pilot ein Podium, Foto: LAT Images
Nur Lando Norris schaffte als Mittelfeld-Pilot ein Podium, Foto: LAT Images

Mehr Rennfahren, weniger Politik
Rebekka Bauer
2022 war eine Saison mit viel Action auf, aber auch abseits der Strecke. Manchmal schienen die Szenen im Paddock die Oberhand zu gewinnen: Die Piastri-Saga oder die Budget-Cap-Verstöße von Red Bull, Aston Martin und Williams erregten mehr Aufmerksamkeit als fahrerische Glanzleistungen. Die Teams machten munter Politik und versuchten mit machiavellistischen Tendenzen möglichst viel für sich selbst herauszuholen. Toto Wolff wetterte gegen Red Bull, die FIA machte sich einen Namen mit fragwürdigen und inkonstanten Entscheidungen. Statt Racing gab es Unterhosen und Schmuck. Auf ein besseres 2023.

Teamwechsler & F1-Debütanten machen heiß

Neue Fahrer bei neuen Teams
Samuel Marton
2023 geht die Formel 1, was Fahrer und Teamchefs angeht, mal wieder mit einem recht durchgewürfelten Feld an den Start. Mich beschäftigt dabei vor allem die Frage, wie sich Oscar Piastri bei McLaren, aber auch Fernando Alonso bei seinem neuen Arbeitgeber Aston Martin schlagen wird. Besonders Letzteres könnte in Kombination mit Lance Stroll für ordentlich Zündstoff sorgen. Die Betonung liegt aber auf könnte - schließlich wissen wir ja noch nicht, was kommt, und das ist auch gut so! In diesem Sinne: Lassen wir uns auch 2023 überraschen!

Piastri auf die Probe gestellt
Isabelle Grasser
Worauf freuen? Der erste Gedanke: Auf einen spannenden Titelkampf. Doch diesen kann niemand garantieren. Was die Formel 1 in der Saison 2023 aber sicherlich bieten kann, sind mehrere Rookies und neue Teamkonstellationen. Darunter fällt auch Oscar Piastris lang ersehntes F1-Debüt. Der vielumkämpfte Jungpilot darf endlich sein Talent in der Königsklasse unter Beweis stellen. McLarens Lando Norris bekommt damit, nach Daniel Ricciardos Abgang, womöglich wieder eine interne Herausforderung. Nach dem hitzigen Trubel rund um Piastri im Sommer wird es spannend zu sehen sein, ob der Australier dem Hype gerecht wird.

Oscar Piastri wird 2023 im Fokus stehen, Foto: LAT Images
Oscar Piastri wird 2023 im Fokus stehen, Foto: LAT Images

Die Leistungsdichte steigt
Markus Steinrisser
Max Verstappen ist momentan der Klassenprimus. Er braucht 2023 dringend Herausforderer. Und ich hoffe, dass das Material der Konkurrenz es hergibt. Denn zumindest einmal möchte ich Verstappen vs. Charles Leclerc vs. Lewis Hamilton in konkurrenzfähigen Autos gegeneinander fahren sehen. Vielleicht auch mit George Russell obendrauf. Fahrerisch ist das Niveau vorne so hoch wie schon lange nicht mehr. Und das wird 2023 auf jeden Fall begeistern. Egal, was die Autos hergeben.