Mauro Forghieri ist tot. Als Ferrari-Ingenieur war der Italiener jahrzehntelang in einer zentralen Rolle in Maranello am Werk. Forghieri war ein Weggefährt von Enzo Ferrari und baute unter anderem die Weltmeister-Auto für Niki Lauda, darunter den berühmten Ferrari 312T. Forghieri verstarb am Mittwoch in seiner Heimatstadt Modena, in der Anfang des Jahres zum Ehrenbürger ernannt wurde.

Ferrari bestätigte Meldungen über den Tod des legendären Ingenieurs am Mittwoch kurz nach 13 Uhr. Forghieri verstarb im Alter von 87 Jahren. Er war zwischen 1959 und 1984 Bestandteil der Formel-1-Mannschaft von Ferrari. 1959 schloss er im Alter von 24 Jahren ein Maschinenbau-Studium ab und wollte sich eigentlich eine Karriere in der Luftfahrt aufbauen.

Doch durch ein Praktikum kam er zu der Scuderia, wo er schnell in bedeutendere Positionen gelangte. Nach einem Massenexodus bedeutender Ingenieure bei den Roten übernahm er 1962 im Alter von gerade einmal 27 Jahren den Posten als Technik-Chef - eine Position die er bis 1984 hielt.

In seiner Zeit bei der Scuderia sammelte Ferrari sieben Weltmeister-Titel in der Konstrukteurs-WM der Formel, fünf Fahrer-Titel, sowie 54 Grand-Prix-Siege. Sein wohl berühmtester Bolide, der Ferrari 312T, wurde 1975 von Niki Lauda zur Weltmeisterschaft pilotiert.

Forghieri werden einige bahnbrechende Technik-Entwicklungen der Formel-1-Geschichte zugeschrieben. 1968 war er federführend an der Entwicklung der Aero-Revolution der Königsklasse beteiligt, indem er beim Belgien-GP erstmals einen Heckflügel zum Einsatz brachte. Die Entwicklung des T-Gear soll außerdem ebenfalls auf Forghieri zurückgehen.

1987 verließ Forghieri Ferrari und entwickelte den Formel-1-Motor für Lamborghini. 1991 war er am Einstieg der italienischen Sportwagen-Marke in die Königsklasse beteiligt. Neben seinen Aktivitäten im Motorsport war Forghieri auch direkt in der Entwicklung von zahlreichen Straßenwagen und Konzeptautos verschiedener Marken und Konzerne involviert.