Ferrari beendete den Trainingsfreitag der Formel 1 in Zandvoort an der Spitze. Die Scuderia scheint in den Niederlanden zurück zu alter Stärke gefunden zu haben. Charles Leclerc traut den Ergebnissen allerdings nicht über den Weg. Der Rückstand von Max Verstappen und Sergio Perez lässt für das Qualifying einige Fragen offen. Carlos Sainz hofft, dass die Roten am Samstag noch zulegen können. Den ganzen Qualifying-Tag der Formel 1 heute in Zandvoort gibt es hier im Liveticker.

"Wir waren alle sehr eng beisammen, bis auf Max und Checo", so Leclerc, der im zweiten Training vor Sainz die Bestzeit fuhr. Der Monegasse war mit einer Rundenzeit von 1:12.345 Minuten der schnellste Mann des Tages. Die von George Russell im FP1 gesetzte Bestmarke unterbot er um knapp eine Zehntelsekunde. Während er und Sainz am Nachmittag fast zeitgleich waren, platzierte sich Lewis Hamilton im Mercedes als erster Verfolger auf Platz drei. Dem Rekordweltmeister fehlte eine Zehntelsekunde.

Vom amtierenden Weltmeister und dessen Teamkollegen war hingegen weit und breit nichts zu sehen. Im ersten Training war Max Verstappen nach zehn Minuten mit einem Defekt liegengeblieben. Die zweite Session beendete er als Achter und büßte dabei sieben Zehntelsekunden auf Leclerc ein. Der rechnet im Qualifying fest mit den WM-Leadern: "Ich denke nicht, dass sie einen sauberen Tag hatten. Es wird also interessant."

Im Gegensatz zu den Rivalen lief bei Ferrari alles nach Plan. "In Sachen Performance war es ein reibungsloser Freitag. Wir haben unseren Plan ohne Probleme abgespult, sowohl auf den Qualifying- als auch auf den Longruns", erklärt Sainz, der im FP2 nur vier Tausendstelsekunden auf Leclerc verlor. Der Spanier hatte seine Zeitenjagd auf dem weichen Reifen allerdings zu einem früheren Zeitpunkt absolviert und dem Stallgefährten damit den Vorteil der Track Evolution überlassen.

Der wiederum war mit dem Setup seines F1-75 nicht vollends zufrieden. "Wir haben im zweiten Training etwas Pace gefunden, aber wir waren mit der Balance auf meiner Seite noch nicht ganz da", so Leclerc. "Wir haben noch etwas Arbeit vor uns und ich bin zuversichtlich, dass wir einen weiteren Schritt machen können."

Neben Mercedes hielt auch McLaren den Anschluss an Ferrari. Lando Norris kam im zweiten Training auf eine Zehntelsekunde an Leclercs Messlatte heran. Sainz erwartet, dass von beiden Teams eine direkte Gefahr ausgeht. "Es scheint mit unseren direkten Gegnern sehr eng zu sein", sagt der 28-Jährige. "Alles, was wir über Nacht an Performance finden können, wird uns im Qualifying helfen."