Die Produktion von Ersatzteilen in der Formel 1 hat sich aufgrund der Einführung der Budgetobergrenze deutlich reduziert. Die Teams müssen nun sorgfältig abwägen, wie viel Geld sie für teure Karbonteile ausgeben wollen, denn jedes ausgegebene Geld kann an anderer Stelle fehlen.

Alfa-Romeo-Teamchef Fred Vasseur erläutert die Problematik, in der auch sein Rennstall steckt: "Mit dem Budgetdeckel macht es einfach keinen Sinn, zehn Exemplare vom Unterboden der ersten Spezifikation zu bauen, wenn du weißt, dass nach vier Rennen schon die Spec 2 und nach sechs Rennen schon die Spec 3 Variante kommen wird."

Alfa Romeo Teamchef Fred Vasseur darf mit der Leistungsfägigkeit seines Teams zufrieden sein., Foto: LAT Images
Alfa Romeo Teamchef Fred Vasseur darf mit der Leistungsfägigkeit seines Teams zufrieden sein., Foto: LAT Images

Das Team will das Geld viel lieber in die Weiterentwicklung des Autos als in bald schon veraltete Teile stecken. Dies bedeutet auch ein Risiko für das Rennen in Miami, da die nächsten Upgrades erst in Barcelona debütieren werden. "Der heftige Crash in Imola hat unserer Ersatzteillage natürlich nicht gerade geholfen, wir werden dieses Wochenende also überleben müssen", sagte Vasseur laut lachend. Valtteri Bottas und Guanyu Zhou sollten Unfälle also möglichst vermeiden, obwohl es laut ihrem Chef noch ein paar wenige Ersatzteile gäbe.

Dennoch darf Alfa Romeo mit Optimismus auf das Wochenende blicken. Teamleader Bottas holte in den ersten vier Rennen bereits beachtliche 24 Punkte und brachte das Team damit sogar auf Platz 5 in der Konstrukteurs-WM. Vasseur zeigt sich deswegen zufrieden: "Die Performance ist da, der Motor ist ein Schritt nach vorne und wir haben auf verschiedenen Strecken unter unterschiedlichen Bedingungen gute Leistungen gezeigt." Sollten ein Alfa Romeo in Miami in die Punkte fahren können, wären das in dieser Formel-1-Saison keine Überraschung mehr, nur Crashs sollten sie angesichts der angespannten Lage bei den Ersatzteilen besser vermeiden.