Überraschende Nachrichten aus Hinwil: Alfa Romeo präsentiert den C42 für die Formel-1-Saison 2022 erst am 27. Februar 2022 - also am Sonntag nach der ersten von zwei Testwochen zur neuen Saison. Fahren die Neuzugänge Valtteri Bottas und Guanyu Zhou bei dem in diesem Jahr offiziell nur als Shakedown firmierenden Testauftakt in Barcelona also gar nicht mit? Gab es bei Sauber Verzögerungen bei der Entwicklung des neuen Boliden?

Nein. Ein Sprecher des Teams gab nach der kuriosen Presseaussendung zügig Entwarnung. "Um jeden Zweifel zu vermeiden, wir WERDEN beim Test in Barcelona mit dem C42 fahren", sagte der Sprecher. In Barcelona (Test vom 23.-25. Februar) will Sauber mit einer Testlackierung antreten, ehe man die "volle Schönheit" am darauffolgenden Sonntagmorgen um 9 Uhr in der Früh enthüllen wird. Das Auto sehen wir also schon in Barcelona, nur die Lackierung nicht.

Sauber holt C40 doch nicht nach

Die Präsentation des Gesamtwerks erfolgt digital mit Bildern und Videos, ehe sich Teamchef Frederic Vasseur, Technikchef Jan Monchaux und die Fahrer inklusive Ersatzpilot Robert Kubica online in einer Pressekonferenz den Medien stellen werden.

Nicht nur der späte Launch-Termin kommt überraschend, sondern auch der Name des Boliden. Ursprünglich wollte Sauber den 2021 übersprungenen C40 in dieser Saison nachholen. Nun folgt auf den C41 allerdings doch regulär der C42. Das C vor der fortlaufenden Nummer steht seit jeher für Christiane, Ehefrau des Teamgründers Peter Sauber. Unterdessen hat sich auch die vollständige Bezeichnung des Teams geändert: Statt Alfa Romeo Racing ist das Team ab sofort als Alfa Romeo F1 Team eingeschrieben. So möchte der Rennstall sein Bekenntnis zur Königsklasse stärker betonen.

Formel-1-Präsentationen 2022: Noch drei Termine fehlen

Alfa Romeo ist das siebte Formel-1-Teams, das einen Präsentationstermin genannt hat. Einzig von Red Bull, Williams und Haas fehlen noch konkrete Daten. Williams überraschte allerdings schon in der Vergangenheit gerne einmal mit spontan veröffentlichten Computerbildern, auch Haas ist dafür immer gut. Von Problemen war in beiden Fällen bislang nichts zu hören, nicht einmal in Form von bereits dementierten Gerüchten wie zuletzt rund um Mercedes, Aston Martin und Red Bull. Bei den Bullen soll der noch nicht kommunizierte Termin ohnehin einzig noch offenen Fragen rund um einen Sponsorendeal geschuldet sein.

Weitere Boliden nur in Test- bzw. Tarnlackierungen sind in der ersten Testwoche in Barcelona nicht auszuschließen. Der Test wird in diesem Jahr ohnehin nicht live übertragen, sodass Sponsoreninteressen zurücktreten und die Teams womöglich lieber ihre Geheimnisse vor der Konkurrenz verbergen wollen - gerade, da 2022 ein völlig neues Technisches Reglement greift. Spätestens beim offiziellen Test in Bahrain vom 10.-12. März sollten wie alle zehn Formel-1-Autos in voller Pracht erblicken. An gleicher Stelle steigt am 20. März auch der Saisonstart.