Barcelona, Circuit de Catalunya. Der katalanische Wind weht über die verlassene Strecke. Le Castellet, High Tech Test Track Paul Ricard. Die südfranzösische Sonne brennt auf die vielfarbigen Auslaufzonen. Jerez de la Frontera, Circuito de Jerez. Die Boxen stehen ebenso leer, wie die Tribünen unbesetzt sind.

Es war ruhig in den vergangenen sieben Tagen. Genau genommen sogar in den zurückliegenden vierzehn Tagen. Gemeint ist damit allerdings nicht nur die Ruhe auf den Teststrecken dieser Formel 1 Welt, sondern auch jene in der Gerüchteküche und Nachrichtenmühle.

Denn nachdem die dreiwöchige Sommerpause nur zwei Tage nach dem Ungarn GP mit dem erwarteten, wenn auch noch nicht so früh erwarteten, Knalleffekt des Massa-Wechsels zu Ferrari begonnen hatte, kam das Transferkarussell bislang nicht wie vorhergesagt kräftig in Schwung.

Stattdessen erregten höchstens ein paar Testfahrten der Scuderia Ferrari im heimischen Fiorano etwas Aufmerksamkeit. Und das auch nur, weil statt des gewohnten F2005 an zweieinhalb Tagen ein modifizierter F2004 mit dem ersten echten V8-Motor der Italiener zum Einsatz kam.

Gegen Ende der Woche gab es dann aber trotzdem noch zwei Minimeldungen auf dem Transfermarkt zu verzeichnen: Der Türke Jason Tahincioglu wird im Rahmen seines Heim-GP einige Demorunden in einem Jordan Boliden drehen. Die zweite Nachricht betraf hingegen das Minardi Team, das mit dem Italiener Enrico Toccacelo bis Saisonende einen neuen Freitagstester gefunden hat.

Ansonsten scheint das Transferkarussell ins Stocken geraten zu sein: Weder wurde Rubens Barrichello als Neuzugang bei British American Racing bestätigt, noch setzte sich die angenommene Kettenreaktion auf dem Transfermarkt in Gang. Die Fahrer und Teamverantwortlichen legten den Begriff der Sommerpause also wortwörtlich aus und eine Pause ein.

In einer Woche ist es mit der ungewohnten Ruhe und erholsamen Stille allerdings vorbei. Dann beginnen der Saisonschlussspurt und das Abenteuer Türkei. Istanbul, Speed Park.