"Es war auf jeden Fall das beste Wochenende des ganzen Jahres!", jubelte Williams-Pilot George Russell nach dem Ungarn GP der Formel 1 2019. Kein Wunder, hatte der Youngster zunächst im Qualifying beinahe eine Sensation geschafft und das Q2 erreicht.

"Gestern hat alle Erwartungen übertroffen und vielleicht auch die Realität übertroffen. Wir haben das absolute Maximum auf einer Runde herausgeholt während andere Teams Fehler gemacht haben oder es drunter und drüber ging", so Russell.

George Russell schlägt je einen Alfa und Racing Point

Im Rennen bestätigte Williams diese Performance nicht ganz, dennoch reichte es für Russell, mit Lance Stroll und Antonio Giovinazzi gleich zwei Konkurrenten in bis dato klar überlegenen Boliden hinter sich zu lassen. Und das ohne Glück oder Hilfe, sondern ganz einfach durch bessere Leistung der Kombination Fahrer/Auto.

"Heute war es dann wieder etwas mehr Realität", sagt Russell. Doch los ging es erstmal weiter furios. "Ich habe eine gute erste Runde erwischt und zwei Positionen gegen Magnussen und Kvyat gutgemacht. Das hat echt Spaß gemacht. Es war schön, mal gegen andere Fahrer zu fahren", sagt Russell.

Robert Kubica von Russell überrundet

Den Dänen und den Russen wusste der Brite im weiteren Rennverlauf zwar nicht zu halten, doch hielt er mit einer aggressiven Einstoppstrategie Stroll und Giovinazzi weiter in Schach. Durch den Ausfall des Haas von Romain Grosjean gelang es Russell so, sein Qualifying-Ergebnis mit P16 zu bestätigen.

Nur deshalb landete Teamkollege Robert Kubica im Rennen eine Position weiter vorne (P19) als in der Qualifikation (P20). Trotz nahezu identer Strategie sah der Pole auch im Rennen - schon im Qualifying weit mehr als eine Sekunde langsamer - kein Land gegen Russell, wurde als einziger Fahrer sogar gleich dreifach überrundet.

Kubica nicht einmal mehr überrascht

Nach Verzweiflungstaten im Qualifying - O-ton Kubica selbst - für den Polen nicht einmal mehr eine Überraschung. "Das Rennen lief wie erwartet. Wir mussten die Reifen managen, um mit der Einstoppstrategie ins Ziel zu kommen. Das Gefühl im Auto war nicht berauschend, ähnlich wie gestern", sagt Kubica.

Dabei war der Schlussstint des Polen sogar noch marginal kürzer als der seines jungen Teamkollegen. "Robert hatte aber mit mehreren blauen Flaggen zu tun", verteidigt der leitende Renningenieur des Teams, Dave Robson.

Wiliams gelingt klarer Schritt nach vorne

Dass der Rookie-Teamkollege es nach wie vor weitaus besser hinbekommt ist allerdings auch Kubica nicht verborgen geblieben. "Nach der Pause haben wir völlig andere Strecken. Wir müssen abwarten, ob wir da die Lücke weiter schließen können wie George es hier geschafft hat", sagt Kubica.

Wie nachhaltig der durchaus beachtliche Sprung in Ungarn - dank des bereits in Hockenheim eingeführten Updates - sein wird, ist nun jedoch auch für Russell und Williams insgesamt die entscheidende Frage. "Wir haben einen guten Schritt nach vorne gemacht", sagt Russell. "Wir sind aber noch immer ziemlich weit vom Rest weg."

Williams wieder im Mittelfeld? Zuversicht mit letztem Zweifel

Was Russell noch etwas skeptisch stimmt: "Fakt ist, dass wir jetzt zwei Wochenenden mit dem Update gefahren sind. Das letzte Wochenende war ein absolutes Desaster, dieses war sehr positiv. Wir müssen jetzt schauen, ob das eine Ausnahme war oder nicht."

Offensichtlich geht der Brite davon jedoch nicht aus, gibt sich optimistisch. "Wenn wir aber mit dieser Rate weitermachen - und wir sollten mit dieser Rate weitermachen - dann sollten wir öfter mit dabei sein", meint Russell.