Vorschau: Das erwartet die F1 in Monaco: (04:40 Min.)

Das jetzt schon epische Duell zwischen Ferrari und Mercedes, Lewis Hamilton und Sebastian Vettel geht in Monaco in die nächste Runde. "Es ist einfach eine ganz andere Spannung, wenn es gegen ein anderes Team geht", wiederholt Hamilton von Wochenende zu Wochenende. In Monaco stimmt diese Aussage wie nirgends anders im Kalender.

Die Strecke in Monte Carlo ist einzigartig und gleicht keiner anderen Strecke der Saison. Nirgends könnten die unterschiedlichen Konzepte der beiden Boliden stärker zum Tragen kommen als im Fürstentum. Der Silberpfeil ist das längste Auto im Feld, der Ferrari rangiert eher am anderen Ende der Skala. Hamilton erwartet deshalb Probleme: "In den ganz engen Kurven, wenn das Auto sehr gut um die Ecke kommen muss - ein langes Auto ist einfach schwer zu wenden."

Entsprechend sieht der dreifache Weltmeister die Favoritenrolle beim vierfachen Weltmeister: "Aktuell haben sie noch einen kleinen Vorteil." Vettel gibt die Favoritenrolle gewohnheitsmäßig zurück: "Sie sind das Team, das es zu schlagen gilt."

Sektor 3 in Barcelona: Gradmesser für Monaco?

Über den Radstand wurde vor dem Wochenende viel diskutiert. In der Theorie sollte Ferrari tatsächlich einen Vorteil auf den engen Straßen von Monaco haben. In der Realität allerdings überzeugte Mercedes am vergangenen Wochenende in Barcelona im letzten Sektor - der als kleiner Gradmesser für Monaco gilt.

Vettel allerdings nahm alle Schuld beim verpatzten letzten Sektor auf sich, Kimi Räikkönen will vom Problemsektor nichts wissen: "Ich weiß nicht, welche Dinge ihr euch da angesehen habt - wahrscheinlich andere als wir." Tatsächlich lag Mercedes bei den besten Sektorzeiten im Schlussabschnitt deutlich vor Ferrari, im Renntrimm lagen Vettel und Hamilton im Durschnitt allerdings gleichauf.

Ferrari einfacher zu fahren als Mercedes

Ein weiterer Faktor könnte allerdings die Fahrbarkeit der Boliden sein. Viele Experten sehen im Ferrari das gutmütigere Auto, Vettel hat im Vergleich zu Hamilton leichteres Spiel, wenn es darum geht, das Maximum herauszuholen. Diese Eigenschaft könnte in Monaco der Matchwinner sein.

"Auf Straßenkursen gibt es wenig Raum für Fehler, deswegen tastet man sich anders ans Limit heran und lässt sich ein bisschen mehr Zeit", erklärt Vettel. "Da ist das Gefühl sehr wichtig, wenn das Auto nicht so passt, dann dauert das länger, bis man im Rhythmus ist. Man geht vielleicht nicht ganz ans Limit. Man versucht - je nachdem ob Training oder Qualifying - das Risiko abzuschätzen, wenn man sich nicht so fühlt, dann tendiert man dazu, unter dem Limit zu bleiben. Wenn man das 19 Kurven lang macht, ist man am Ende einfach ein bisschen zu langsam. Wenn man sich wohl fühlt, denkt man nicht darüber nach. Hier ist es wichtig, dem Auto zu vertrauen."

Ferrari kommt im Qualifying auf Pace

Das Reifenmanagement, eine Stärke von Ferrari, sollte in Monaco nicht zum Tragen kommen. Die Ultrasoft-Pneus von Pirelli sollten ohne Probleme auch die gesamte Renndistanz abspulen können. Entscheidend wird eher, die Reifen schnell in das Betriebsfenster zu bekommen. Pirelli senkte die Luftdrücke noch vor dem Wochenende entgegen des ursprünglichen Plans massiv. Ein Vorteil für Ferrari, glauben manche.

Dieser Effekt könnte sich vor allem in der Qualifikation bemerkbar machen - die nirgends so wichtig ist wie im Fürstentum. Doch Ferrari ist hier generell auf einem guten Weg. "Ich glaube da konnte man sehen, dass wir die letzten Rennen etwas Fahrt aufnehmen konnten", glaubt auch Vettel. Tatsächlich wurde der Qualifying-Vorteil von Mercedes an den letzten Rennwochenenden immer kleiner.