Das Wetter beim China GP spielte in der Vergangenheit häufig eine wichtige Rolle. Unvergessen das Rennen im Jahr 2007, als Lewis Hamilton auf abgefahrenen Regenreifen die Box ansteuerte, die Linkskurve am Eingang jedoch verpasste und ins Kiesbett rutschte. Dort steckte er fest, was schlussendlich die WM entschied. Damals wurde das Rennen in Fernost noch ziemlich am Ende der Saison ausgetragen.

Auch in diesem Jahr droht unbeständiges Wetter in Shanghai. Am Donnerstag beginnt der Tag recht freundlich bei 18 Grad und leichter Bewölkung. Je weiter der Tag voranschreitet, desto größer wird jedoch das Regenrisiko. Am Nachmittag sind erste Tropfen zu erwarten, ehe abends eine erhöhte Wahrscheinlichkeit von 86 Prozent für Gewitter besteht.

Der Freitag kommt wohl den ganzen Tag stark bewölkt daher, das Regenrisiko ist jedoch am frühen Morgen am höchsten und nimmt dann sukzessive ab. Leichte Schauer während des ersten Trainings können also nicht ausgeschlossen werden. Im Laufe des zweiten Trainings könnte dann sogar die Sonne zu sehen sein. Die Temperaturen bewegen sich zwischen 17 und 20 Grad. Die Luftfeuchtigkeit ist mit knapp 80 Prozent extrem hoch.

Für das Rennen steigt das Regenrisiko deutlich an, Foto: Sutton
Für das Rennen steigt das Regenrisiko deutlich an, Foto: Sutton

Der wohl schönste Tag erwartet Fahrer und Fans am Samstag. Die Sonne scheint fast den gesamten Tag über, drittes Training und Qualifying bleiben nach derzeitigem Stand von Regenschauern verschont. Die Temperaturen überschreiten die 20-Grad-Marke wohl locker.

Deutlich unbeständiger präsentiert sich der Rennsonntag. Ab dem Vormittag ist mit Schauern zu rechnen, ein ausgeprägtes Wolkenband legt sich über Shanghai. Die Temperaturen bleiben im Gegensatz zum Vortag deutlich unter 20 Grad. Das größte Regenrisiko besteht ab 14 Uhr Ortszeit, also pünktlich zum Rennstart. Je nach Vorhersage steigt die Wahrscheinlichkeit eines Schauers auf bis zu 70 Prozent.

Die wichtigsten Regenrennen in Shanghai

2010: Zuletzt sorgte der Regen 2010 für Turbulenzen. Geprägt wurde das Rennen durch einen steten Wechsel der Bedingungen. Vor dem Start regnete es leicht, alle Fahrer aber starteten auf Slicks. Nach einer Safety-Car-Phase begann das große Pokerspiel, das am Ende jene bevorteilte, die auf Trockenreifen blieben. Im weiteren Verlauf regnete es erneut, wieder gab es Verschiebungen. Das Rennen gewann am Ende Jenson Button vor seinem damaligen McLaren-Teamkollegen Lewis Hamilton.

2009: Starker Regen führte zu einer Verschiebung der Startzeit um eine Stunde. Gestartet wurde schlussendlich hinter dem Safety Car. Nach einem von Zwischenfällen geprägten Rennen gewann aber doch Polesetter Sebastian Vettel. Es war der erste Sieg für das Red-Bull-Team überhaupt. Die Organisatoren waren dementsprechend wohl etwas irritiert und spielten bei der Siegerehrung statt der österreichischen Hymne die britische. Ein bitterer Fauxpas.

Lewis Hamilton versenkte den WM-Titel 2007 im chinesischen Kies, Foto: Sutton
Lewis Hamilton versenkte den WM-Titel 2007 im chinesischen Kies, Foto: Sutton

2007: Im Jahr 2007 war der China GP das vorletzte Rennen der Saison und wurde zum Schauplatz einer historischen Szene. In einem zu Beginn verregneten Rennen entschied sich McLaren zu spät, Lewis Hamilton Trockenreifen zu geben. Als sie den Boxenstopp durchführen wollten, waren Hamiltons Intermediates bereits derart abgenutzt, dass er es nicht schaffte, die scharfe Linkskurve am Boxeneingang zu durchfahren. Er rutschte zu weit in das dortige Kiesbett und blieb stecken. Für Hamilton war es der erste Ausfall seiner jungen Formel-1-Karriere - und der entscheidende im WM-Kampf.