Spielberg-Spezialist Nico Rosberg hat auch den Auftakt zum diesjährigen Österreich GP auf dem Red Bull Ring dominiert. Der Siege der der letzten beiden Jahre setzte sich mit 1:07.373 Minuten nicht nur deutlich an die Spitze des Feldes, sondern stellte mit dieser Zeit auch einen neuen Rundenrekord auf, den bislang Michael Schumacher mit 1:07.908 aus dem Jahr 2003 hielt.

Die Platzierungen: Lewis Hamilton musste schon deutlich abreißen lassen. Der Mercedes-Pilot hatte sichtbar mehr Probleme als sein Teamkollege und reihte sich am Ende mit mehr als drei Zehntelsekunden Rückstand auf Rang zwei ein. Mit sechseinhalb und achteinhalb Zehntel Rückstand waren die Ferrari-Piloten Sebastian Vettel und Kimi Räikkönen einmal mehr die nächsten Mercedes-Verfolger.

Ferrari und Mercedes zogen schon Ultrasoft-Reifen auf, Foto: Sutton
Ferrari und Mercedes zogen schon Ultrasoft-Reifen auf, Foto: Sutton

Während Mercedes und Ferrari schon auf Ultrasoft-Reifen ausrückten, beließ es Red Bull noch bei den Supersofts. Daniel Ricciardo belegte mit 1,2 Sekunden Rückstand Rang fünf. Dahinter reihten sich Carlos Sainz, Felipe Massa und Max Verstappen ein. Daniil Kvyat und Valtteri Bottas komplettierten die Top-10.

Nach dem starken Baku-Wochenende verpasste Nico Hülkenberg die ersten Zehn als Elfter nur knapp. Allerdings schraubte Force India nur die Soft-Reifen auf den Boliden. Manor hingegen zog wie die Spitze schon Ultrasoft auf, die Pascal Wehrlein auf Rang 16 katapultierten.

Die Zwischenfälle: Für den ersten spektakulären Zwischenfall sorgte Lewis Hamilton: Der Mercedes-Pilot drehte sich am Ausgang von Kurve drei und rutschte rückwärts wieder zurück auf die Strecke. Romain Grosjean konnte gerade noch auf den quergestellten Mercedes auf der Ideallinie reagieren und drehte sich bei seinem Ausweichmanöver selbst.

Später sorgte Max Verstappen für Aufsehen: Erst verlor der Red-Bull-Neuling seine Frontflügel-Endplatte, weil er zu heftig über die neu installierten Kerbs am Ausgang von Kurve neun räuberte, später zerstörte er seine Vorderradaufhängung beim heftigen Überfahren der Kerbs am Eingang von Kurve fünf und rutschte geradeaus ins Kiesbett. "Die gelben Kerbs in den schnellen Kurven sind wirklich gefährlich", schimpfte er schon zuvor über die Kerbs.

Die Technik: Die größten Updates sind am McLaren zu sehen. Die Briten testen in Österreich ein radikales Konzept der Heckflügelendplatte. Gleichzeitig gibt es einen neuen Unterboden. Im FP1 teilten sich Fernando Alonso und Jenson Button die Arbeit und fuhren unterschiedliche Spezifikationen.

Die neue Heckflügelendplatte am McLaren, Foto: Sutton
Die neue Heckflügelendplatte am McLaren, Foto: Sutton

Etwas überraschend rückte Ferrari bei der Installationsrunde nicht mit Halo aus. Der Aufsatz war am Donnerstag noch am Cockpit von Sebastian Vettel installiert. Allerdings hatte Ferrari zu Beginn der Session mit einem kleinen Öl-Leck zu kämpfen, das erst nach gut zehn Minuten gelöst war, weshalb vermutlich die Installationsrunde mit Halo flach fiel.

Das Wetter: Viele Wolken aber kein Regen. Die befürchteten Schauer blieben aus, stattdessen kämpfte sich zeitweise sogar die Sonne durch. 20 Grad Luft- und 32 Grad Streckentemperatur sorgten für perfekte Trainingsbedingungen.

Die Analyse: Das Kräfteverhältnis sollte einmal mehr klar sein. Mercedes, Ferrari und dann Red Bull. Der neue Asphalt aber ermöglicht Rundenrekorde, die neuen Kerbs sorgen für Spektakel und Diskussionsstoff. Es bleibt abzuwarten, ob die neuen Kerbs die Nacht überstehen werden.