Das Volk hat gesprochen: Großbritannien wird die Europäische Union verlassen, um wieder vermehrt auf eigenen Beinen zu stehen. Während viele Briten die Folgen des EU-Austritts fürchten - der Pfund-Kurs rasselte unmittelbar nach der Brexit-Entscheidung auf den tiefsten Wert seit 30 Jahren -, freut sich Formel-1-Boss Bernie Ecclestone über das Votum.

"Ich bin seit jeher ein Unterstützer dieses Weges", erklärt der 85-Jährige gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters. "Ich denke, das ist die beste Sache. Wir sollten uns selbst bestimmen." Konsequenzen für die britische Wirtschaft fürchtet Ecclestone nicht. "Wenn wir etwas zu verkaufen haben und es ein gutes Produkt ist, werden es die Leute kaufen, egal ob sie Chinesen, Italiener oder Deutsche sind. Die Leute werden darüber hinwegkommen."

Dennis und Zetsche warnen

Ganz anders sieht hingegen McLaren-Boss Ron Dennis die Sache. McLaren ist eines von acht Formel-1-Teams, die ihre Fabriken im Vereinigten Königreich haben. Nur Ferrari, Toro Rosso und Sauber sind in Kontinentaleuropa angesiedelt - selbst das neue US-Team Haas hat aus logistischen Gründen eine Niederlassung auf der Insel.

"McLaren ist in Großbritannien beheimatet. Mehr als 3.000 Familien sind durch unsere britischen Zulieferer und ihre Angestellten von unserem Erfolg abhängig", betont Dennis gegenüber der Zeitung The Times, für den unumstößlich feststeht: "In Europa zu bleiben, ist fundamental für den Gedeih von McLaren."

Auch Dr. Dieter Zetsche, Vorstandsvorsitzender der Daimler AG, sieht den Brexit kritisch. "Das ist kein guter Tag für Europa und auch sicherlich keiner für Großbritannien", sagte Zetsche in einer ersten Reaktion. "Geographisch mag das Land eine Insel sein, politisch und wirtschaftlich aber nicht. Es ist jetzt noch wichtiger, dass Europa nicht weiter auseinanderdriftet." Auswirkungen auf Daimler erwartet Zetsche vorerst aber nicht.