McLaren steht nach drei Saisonrennen mit nur einem Punkt da - und der wurde ausgerechnet von Stoffel Vandoorne eingefahren, als dieser in Bahrain für den verletzten Fernando Alonso ins Cockpit stieg. In der Qualifikation schnitt das Team in dieser Saison besser ab als 2015, allerdings kämpfte die Mannschaft aus Woking an allen bisherigen Wochenenden mit der Renn-Performance. "Die Pace an den Sonntagen war vielleicht keine Überraschung, aber schon ein bisschen enttäuschend", sagte Alonso vor den Trainings auf dem Sochi Autodrom.

Power Unit immer noch McLarens Achillesferse

Der Spanier sieht den Hauptgrund dafür weiterhin bei der Honda-Power-Unit. "Alle haben etwas Extra-Leistung in der Qualifikation, die wir im Rennen aber nicht abrufen können", so Alonso. Verantwortlich dafür sei aber nicht der Verbrennungsmotor von Honda, sondern der Elektroantrieb: "Die MGU-K kann man im Rennen natürlich nicht die ganze Gerade lang nutzen, weil man sie an einem bestimmten Punkt abschalten muss, um auf die Distanz eine ausgewogene Leistungsabgabe zu haben. An diesem Punkt sind wir im Moment wahrscheinlich noch etwas hinten dran, verglichen mit den anderen Teams."

Um sich am Rennsonntag zu verbessern, hat man bei McLaren seit China nicht nur an der Power Unit gearbeitet. "Wir haben für dieses Wochenende schon ein paar Lösungen dabei, was die Power Unit und auch das Chassis angeht, um etwas konstanter zu werden und auch den Reifenabrieb zu reduzieren. Es ist eine Kombination von Dingen, an denen wir seit China gearbeitet haben", so der McLaren-Pilot

Alonso legt sich nach Freitags-Sessions noch nicht fest

Im 1. Freien Training lagen Button und Alonso mit den Plätzen elf und zwölf noch in Lauerstellung auf die Top-10. Beim 2. Freien Training belegten die beiden Fahrer die Plätze acht und zehn.

Angesichts der Erfahrungen der vergangenen Rennwochenenden mahnt der Spanier trotz der Trainingsergebnisse zur Vorsicht. "Die Ergebnisse am Freitag sehen manchmal etwas zu optimistisch für uns aus, und wenn die anderen Teams dann am Samstag aufdrehen, haben wir etwas mehr zu kämpfen", sagte Alonso.

Dementsprechend bescheiden fällt die Zielvorgabe für das Qualifying am Samstag aus: "Ich denke nahe ans Q3 zu kommen wäre gut für uns, und wenn wir ein Auto ins Q3 bringen, wäre das noch besser."

Reifentemperatur als Schlüssel für die perfekte Runde

Die Tendenz stimmt für den Spanier aber schon. "Das Auto hat sich gut angefühlt. Es gibt noch Raum für Verbesserungen, was das Setup anbelangt. In ein paar Kurven war das Auto nicht so gut ausbalanciert und die volle Leistung des Motors haben wir auch noch nicht abgerufen. Wenn wir das alles zusammenbringen und die Reifen zum Arbeiten bekommen, was heute der Schlüsselfaktor war, ist es durchaus möglich den zwölften Platz zu verbessern", so Alonso weiter.