Es hat bei Manor fast schon Tradition, dass man sich mit der Benennung der Fahrerpaarung für die bevorstehende Saison Zeit lässt. Insofern hält sich die Überraschung in Grenzen, dass die beiden einzigen freien Cockpits für die Formel-1-Saison 2016 beim kleinen britischen Team zu finden sind. Wer den Zuschlag erhält, ist nach wie vor offen, es zeichnen sich allerdings Tendenzen ab. Motorsport-Magazin.com stellt die Kandidaten für die beiden Plätze vor.

Pascal Wehrlein

Wehrlein testete bisher für Mercedes, Foto: Sutton
Wehrlein testete bisher für Mercedes, Foto: Sutton

Der Hecht im Manor-Karpfenteich ist fraglos Pascal Wehrlein. Der DTM-Champion und Mercedes-Testfahrer wird schon seit Herbst, seit feststeht, dass Manor 2016 Motoren von Mercedes beziehen wird, mit dem Team in Verbindung gebracht, Spruchreifes gab es bis dato allerdings nicht. Das könnte sich in absehbarer Zeit jedoch ändern. Wehrleins Wechsel in die Formel 1 soll lange aufgrund der hohen finanziellen Forderungen Manors für das Cockpit in der Schwebe gewesen sein, nach Informationen von Motorsport-Magazin.com stehen die Chancen mittlerweile aber gut, dass der 21-Jährige in der bevorstehenden Saison statt seinen DTM-Titel zu verteidigen in der Königsklasse an den Start gehen wird.

Alexander Rossi

Rossi hofft auf einen baldigen Abschluss, Foto: Sutton
Rossi hofft auf einen baldigen Abschluss, Foto: Sutton

Der US-Amerikaner Alexander Rossi debütierte im Vorjahr beim Singapur GP für Manor und bestritt im Herbst insgesamt fünf Rennen. "Es gibt jeden Tag Gespräche", verriet Rossi gegenüber Sky Sports und zeigte sich zuversichtlich, auch 2016 dem Fahrerfeld der Formel 1 anzugehören. "Die Dinge sehen positiv aus - hoffentlich bekommen wir die Sache bald erledigt." Als Deadline sieht der 24-Jährige die Testfahrten, welche am 22. Februar in Barcelona beginnen.

Roberto Merhi

Merhi könnte zu Renault wechseln, Foto: Sutton
Merhi könnte zu Renault wechseln, Foto: Sutton

Ein Opfer von Rossis letztjährigem Aufstieg zum Teilzeit-Stammfahrer war Roberto Merhi, der sich sein Cockpit mit dem Amerikaner teilen musste. Dass der Spanier 2016 erneut für Manor antreten wird, gilt als unwahrscheinlich, dafür könnte er bei Renault unterkommen, wie die spanische Sportzeitung Marca berichtet. Zwar war Merhi in der vergangenen Woche beim Renault-Launch in Paris nicht anwesend und die Franzosen haben mit Esteban Ocon bereits einen dritten Fahrer verpflichtet, dennoch soll er gute Chancen haben, als Testfahrer engagiert zu werden. "Ich hoffe, diese Woche etwas sicheres zu hören, und in den kommenden Tagen etwas bekanntgeben zu können", so der 24-Jährige.

Will Stevens

Stevens absolvierte die komplette Saison für Manor, Foto: Sutton
Stevens absolvierte die komplette Saison für Manor, Foto: Sutton

Ziemlich ruhig ist es im Gegensatz zu seinen letztjährigen Teamkollegen Rossi und Merhi um Will Stevens. Für den Briten wäre es schon die dritte Formel-1-Saison, nachdem er 2014 das Finale in Abu Dhabi bereits für das mittlerweile aufgelöste Caterham-Team bestritten hat.

Rio Haryanto

Haryanto fuhr 2015 in der GP2, Foto: GP2 Series
Haryanto fuhr 2015 in der GP2, Foto: GP2 Series

Die große Unbekannte im Kampf um ein Manor-Cockpit ist Rio Haryanto. Medienberichten aus seiner Heimat zufolge soll der zuletzt in der GP2 am Start gewesene Indonesier ein stattliches Budget aufgestellt haben, um sich in eines der beiden vakanten Cockpits zu kaufen. Die Rede ist davon, dass der staatliche Ölkonzern Pertamina und das indonesische Jugend- und Sportministerium zusammen rund 12,8 Millionen US-Dollar (11,5 Millionen Euro) Mitgift zur Verfügung stellen. Haryanto wäre der erste Indonesier, der den Sprung in die Formel 1 schafft.