Als sich das neue Renault-Team am Mittwoch der Weltöffentlichkeit präsentierte, fehlte der Name Alain Prost in der künftigen Teamstruktur. Der Markenbotschafter der Franzosen erklärte nun, warum er keine operative Funktion übernehmen wird. Ursächlich sind seine diversen anderen Verpflichtungen.

"Ich habe mich vor nicht allzu langer Zeit dazu entschlossen. Ich hielt es für besser, abseits des operativen Geschäfts zu sein, weil es einfach zu kompliziert geworden wäre. Da ist die Formel E, die Rolle als Botschafter, sowie die Arbeit [als Fernsehexperte] bei Canal+ sowie vielleicht Channel 4. Da gibt es viele verschiedene Dinge zu tun", erklärt der viermalige Weltmeister gegenüber MotorsportsTalk, dass ihm die Zeit fehlt, um eine tragende Rolle im neuen Team einzunehmen.

Nicht nur für ihn selbst sei es unmöglich gewesen, auch das Team wäre nach Prosts Meinung in Schwierigkeiten geraten. "Ich kann nicht überall etwas machen, das würde nicht funktionieren. Ich denke, dass die Vorstellung mehr Probleme als Vorteile hervorgebracht hätte, besonders für das Management. Sie haben ihre Struktur", hält Prost fest. "Es wird schwierig zu Beginn. Ich lasse sie arbeiten und behalte meine Rolle als Botschafter sowie die anderen Sachen", erläutert er.

Keine kurzfristigen Erfolge

Ähnlich mahnend äußerte sich Prost bereits kurz nach der Präsentation. "Es macht keinen Sinn, die Leute anzulügen. Es wird sehr schwer dieses Jahr, vor allem zu Beginn. Sie müssen geduldig sein", forderte er. "Die Erwartungen gehen dahin, sehr schnell eines der drei Top-Teams zu werden. Und das bedeutet vielleicht in zwei oder drei Jahren, möglicherweise auch vier. Wir wissen es nicht", stellte er nüchtern fest.

Renault gab am Mittwoch bekannt, mit welchem Aufgebot das Formel-1-Comeback gelingen soll. Cyril Abiteboul wird das operative Geschäft der gesamten Motorsport-Abteilung leiten und an Renault Sport-Präsident Jerome Stoll berichten, während Frederic Vasseur Teamchef des Formel-1-Rennstalls wird. Die technische Verantwortung hat Bob Bell als Chief Technical Officer inne, ihm arbeiten an den beiden Standorten Nick Chester (Enstone) sowie Remi Taffin (Viry) zu.