Bleibt Kimi Räikkönen über 2015 hinaus im Ferrari-Cockpit oder wird sein Vertrag nicht verlängert? Diese Frage beschäftigt momentan nicht nur die Medien, sondern auch das Fahrerlager. Einer, der mit der Situation des Finnen mitfühlen kann, ist Felipe Massa. Der Williams-Pilot wurde Ende 2013 von Ferrari aussortiert und bekam keinen neuen Vertrag.

"Es ist nicht schön, in dieser Position zu sein. Es ist wichtig, das zu erwähnen", sagte Massa am Rande des Großen Preises von Großbritannien in Silverstone. Räikkönen habe vor allem ein mentales Problem meint Massa. Daher ist er sich sicher: "Er leidet mehr unter dem Druck als unter allen anderen Dingen." Räikkönen sei in dieser Hinsicht kein "Iceman", wie sein Spitzname lautet. "Er kann genauso unter dem Druck leiden wie jeder andere. Er zeigt es auch durch die Resultate", spielt er auf die zuletzt unglücklichen Rennen des Finnen an.

Neben den fast schon traditionellen Schwächen im Qualifying zeigte Räikkönen zuletzt auch im Rennen teils fatale Aussetzer. In Kanada warf er einen sicheren dritten Platz durch einen Dreher weg, der ihm in gleicher Weise bereits ein Jahr zuvor passierte. In Österreich dann startete er aufgrund eines - wie er sagte - Teamfehlers von ganz hinten, im Rennen verlor er nach zwei Kurven die Kontrolle über das Auto und verursachte einen spektakulären Unfall mit Fernando Alonso.

Kimi Räikkönen verursachte in Spielberg einen heftigen Unfall, Foto: Sutton
Kimi Räikkönen verursachte in Spielberg einen heftigen Unfall, Foto: Sutton

Massa rät ihm daher, zur Ruhe zu kommen. "Er muss sich entspannen und versuchen, sein Bestes zu geben. Er ist definitiv ein großes Talent und er kann es besser, als er es zuletzt gezeigt hat. Das weiß jeder", spricht er dem Weltmeister von 2007 Mut zu.

Kimi Räikkönen selbst kann keine Neuigkeiten zu seiner Situation von sich geben. "Ich weiß nicht mehr als ihr Jungs", sagte der Finne in Richtung der Journalisten. "Zu einem gewissen Zeitpunkt werde ich hoffentlich wissen, was passiert. Es gibt immer Spekulationen, um das Jahr zu beginnen und es sind immer dieselben Geschichten. Daher überrascht es mich nicht wirklich", zeigte sich Räikkönen unaufgeregt.

Der Unfall in Österreich sei jedenfalls kein Problem mehr. "Natürlich war es schlecht für unser Rennen, aber das ist Teil des Spiels. Das verändert nicht das Wochenende", so Räikkönen über die Abläufe. "Ich hatte Unfälle in der Vergangenheit und werde wahrscheinlich auch in der Zukunft welche haben. Wir zahlen den Preis, wenn etwas schief läuft", gibt er sich cool.

Vielmehr stehe nun im Vordergrund, die Performance des Autos weiterzuentwickeln. "Es ist ein gutes Paket, aber natürlich wollen wir es verbessern und es schneller machen. Die Dinge können immer besser laufen, auch bei einem Siegerauto. Es gibt immer mehr, was du herausholen kannst. Wir haben einen langen Weg zurückgelegt seit dem vergangenen Jahr, aber das wird gerne schnell vergessen. Wir arbeiten immer weiter", so der Finne.