Jolyon Palmer weiß seine Rolle als dritter Mann bei Lotus auf der einen Seite zu schätzen. Auf der anderen Seite will er 2016 unbedingt wieder Rennen fahren. "Ich bin zufrieden mit meiner Rolle hier. Ich habe immer gesagt, dass es wichtig ist, so viel Zeit auf der Strecke zu bekommen wie möglich. Das Team ermöglicht mir momentan ziemlich viel", sagte er auf Nachfrage von Motorsport-Magazin.com. "Ich bin froh, dass ich von allen dritten Fahrern am meisten zum Einsatz komme."

Auf die Frage, ob er schon mit anderen Teams über ein Stammcockpit verhandle, antwortete Palmer nach einer kurzen Pause mit 'nein'. "Natürlich spreche ich mit Lotus, weil ich die ganze Zeit mit ihnen arbeite. Aber es ist noch wirklich früh. In den nächsten Monaten werde ich anfangen, über nächstes Jahr nachzudenken", erklärte er. Üblicherweise begännen die Verhandlungen nach der Sommerpause.

Es sei für ihn kein Spagat, dem Team bei Trainingseinsätzen und Testfahrten gutes Feedback zu geben und gleichzeitig andere Teams auf sich aufmerksam zu machen. "Jedes Mal, wenn ich ins Auto steige, versuche ich, so schnell zu fahren wie es geht, aber auch konstante Runden zu drehen, denn man kann nicht so gutes Feedback geben, wenn man zu schnell fährt", erläuterte er.

"Wenn wir mit fünf Kilogramm Benzin fahren und Quali-Runs machen, sehen wir recht stark aus. Dann stehe ich oben in der Zeitentabelle und es sieht gut aus. Darum geht es mir aber nicht und das steht heute nicht auf dem Programm", betonte er. "Hoffentlich zählt auch das, was ich letztes Jahr gemacht habe", spielte er auf seinen GP2-Titel an.

Palmer übernimmt in der Europasaison regelmäßig am Freitag Grosjeans Cockpit, Foto: Sutton
Palmer übernimmt in der Europasaison regelmäßig am Freitag Grosjeans Cockpit, Foto: Sutton

Ziemlich beste Freunde

Schon am nächsten Rennwochenende in Silverstone, seinem Heimrennen, kommt Palmer wieder im Training zum Einsatz. Es sei gut, mehrere aufeinanderfolgende Freitagstrainings zu absolvieren, betonte er. "Ich bin wirklich zufrieden wie die Freitage laufen. in Bahrain und bei den letzten beiden Trainings war ich gleich auf der Pace von Pastor." Niemand zweifle am Speed von Maldonado und Romain Grosjean und daher sei er zufrieden, wenn er mit ihnen mithalten oder sogar nahe an sie herankommen könne.

Er habe ein großartiges Verhältnis zu Grosjean, erklärte Palmer lachend. "Wir sind beste Freunde", scherzte er gegenüber Motorsport-Magazin.com. "Nein, er ist ok. Wir kommen gut miteinander aus. Natürlich ist er frustriert, dass ich ihm die ersten Freien Trainings wegnehme, aber ich bin auch frustriert, wenn ich ihm das Auto für das zweite Freie Training wiedergeben muss." Auch zu Maldonado habe er ein gutes Verhältnis, das Trio arbeite gut zusammen. "Ich arbeite direkter mit Pastor, weil wir gleichzeitig im ersten Freien Training im Auto sind", erläuterte Palmer, der auch in Budapest, Spa und Monza am Freitagmorgen zum Einsatz kommen wird.