Manor Marussia hat aus eigener Kraft mit beiden Autos die 107%-Marke geknackt und kann somit ohne Diskussionen am Rennen in China teilnehmen. Das Team bestätigte damit den soliden Eindruck aus den Trainings, in denen kaum Probleme auftraten. Einzig Will Stevens musste am Freitag aufgrund von Elektronikproblemen etwas länger in der Box stehen. Der Brite setzte dann in Q1 eine Zeit, die nur 4,6 Sekunden langsamer war als die gleich bereiften Ferrari. Zwar war der Abstand zum direkten Vordermann Fernando Alonso mit 2,8 Sekunden nach wie vor gewaltig, aber die Freude über Fortschritte ist da.

"Es ist immer gut, den Fortschritt zu spüren und wir haben hier große Schritte von Session zu Session gemacht", sagte Stevens. "Es ist noch ein langer Weg zu gehen, aber der Fortschritt über die vergangenen drei Wochenenden ist für jeden klar ersichtlich", stellte der Brite fest. Im teaminternen Duell mit Roberto Merhi behielt er klar die Überhand - acht Zehntel nahm Stevens dem Spanier ab. "Das Auto hat sich gut angefühlt und ich war wirklich glücklich mit meiner Runde. Daher sind wir in einer guten Position für morgen", stellte er fest.

Vorfreude auf erste Rennteilnahme

Nach der nicht geglückten Teilnahme des gesamten Teams in Australien und der technisch bedingten Absage von Stevens in Malaysia will der 23-Jährige nun sein erstes Rennen bestreiten. "Ich bin gierig nach meiner ersten Renndistanz und nach reichlich Daten, um dem Team zu helfen, sich zu entwickeln. Jetzt heißt es Daumen drücken, damit wir ein gutes Rennen haben", freut sich Stevens auf den morgigen Tag.

Nicht ganz so zufrieden war Roberto Merhi. Aufgrund eines Problems an der Elektronik seines Boliden konnte sich der Spanier nicht ausreichend auf die Qualifikation einschießen. "Ich bin ein wenig enttäuscht heute, aber es ist ein gutes Resultat für das Team. Heute Morgen hatte ich ein paar Mal Probleme mit der Elektronik, die uns ein wenig das Momentum zerstört haben. Den weichen Reifen konnte ich im dritten Training auch nicht fahren", haderte Merhi. Jedoch erkennt auch er positive Aspekte. "Insgesamt denke ich, haben wir über das Wochenende eine gute Verbesserung gesehen, daher denke ich, dass wir morgen im Rennen besser sein werden", glaubt der 20-Jährige.

Auch John Booth freute sich über die Leistung des Teams. "Das heutige Qualifying ist ein weiterer guter Schritt für uns, denn Will und Roberto haben beide die 107-Prozent-Marke unterboten und uns näher an unsere eigentlichen Ziele gebracht", so der Teamchef. Die Fahrer machen nach Ansicht von Booth einen grandiosen Job. "Beide Fahrer leisten exzellente Arbeit. Sie pushen sich hart zu einer Zeit, in der sie quasi noch immer lernen. Wir freuen uns darauf, sie morgen zusammen gegeneinander fahren zu sehen", sagte Booth.